#Almhorster Mühle
Hier ein Auszug aus der Abhandlung „125 Jahre Almhorster Windmühle- Gedanken zur Bau- und Betriebsgeschichte“ von Rüdiger Hagen, Müllerei- und Mühlenbautechniker:
„Der Müller Wilhelm Rindfleisch ließ diese Mühle 1982 als in Ziegelstein gemauerte Holländermühle mit hölzerner Galerie zum Bedienen der Flügel erbauen. Eine sandsteinerne Inschriftplatte über der Eingangstür wies das Baujahr aus.
Die Mühle ist eine der größeren Holländermühlen der Region und mit 5 Böden ausgestattet. Die ursprüngliche Einrichtung bestand aus einem Mahlgang für Weizen, einem Mahlgang für Roggen und einem Futterschrotgang, zwei Mehlsichtmaschinen ( sog. „Sechskantsichter“) und einem Fahrstuhl zum Transport der Mehl-, Schrot- und Getreidesäcke.
Der Antrieb der Mahl- und Schrotgänge erfolgte von unten durch einen senkrecht stehende Königswelle aus Stahl und einem großen eisernen Stirnrad. Lediglich die im drehbaren Mühlenkopf ( Kappe) befindliche Flügelwelle mit dem großen Kammrad bestand noch aus Holz, trug aber der Bauzeit entsprechend schon einen eisernen Wellkopf.
Die Kappe wurde durch eine achtflügelige Windrose automatisch in den Wind gedreht, die Flügel besaßen je nach Windrichtung selbstständig einstellende Jalousieklappen.
Mit diesen Einrichtungen gehörte die Almhorster Mühle damals zu den leistungsfähigsten der Region.
1886 ließ Müller Rindfleisch vor der Mühle an der Landstraße das Müllerhaus errichten. Die Mühle selbst konnte nur etwas abseits der Straße im Feld stehen, damit durch die drehenden Flügel nicht die Pferde scheuten. Im Müllerhaus wurde auch eine kleine Bäckerei untergebracht.
Der Betreib florierte anscheinend gut, und um von Wind unabhängiger zu werden, ließ Rindfleisch in einem besonderen Maschinenhaus einen Gasmotor aufstellen, der die Mühle bei Windstille antrieb. Wahrscheinlich fand dieser Umbau um 1900 statt.
Der Mühlenbetrieb befand sich so im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auf seinem Höhepunkt. Schneller und unerwartet begann jedoch wenig später der Niedergang dieser bedeutenden Windmühle.
Im Jahr 1930 brachen die Flügel ab. Sie zu ersetzen war finanziell nicht möglich. Über einige Jahre trieb noch ein Motor die Mahlwerke an, der Mühlenbetrieb ging jedoch immer weiter zurück. Mitten im Krieg, 1942, wurde die Mühle endgültig stillgelegt.
Nach dem Krieg wurde der vordere Teil der hölzernen Welle abgesägt, den Kopf ließ man zu Boden stürzen, wobei die Turmmauer beschädigt wurde. Die Flügelwelle wurde ausgebaut und vor der Mühle aufgestellt. Für den etwa 1,5 Tonnen schweren Wellenkopf konnte man in der trostlosen Nachkriegszeit noch gute Schrottpreise erzielen. Noch immer befanden sich zwei Mahlgänge und die Sichtmaschinen in der Mühle. Sie wurden Mitte der 1950er Jahre an die Windmühle Sorsum bei Wennigsen verkauft.“
(Hier endet der Auszug aus der Abhandlung von Rüdiger Hagen. Die beigefügten Konstruktionszeichnung wurden ebenfalls diesem Werk entnommen.)
Danach stand die Mühle über Jahrzehnte leer und verfiel weitgehend, so dass in den achtziger Jahren dort nur noch eine hohle Röhre stand.
Ab 1987 wurde die Mühle renoviert, im Jahr 2000 wurde dann die marode und wurmstichige Mühlenkuppel durch eine neue Kupferhaube ersetzt.
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