Hilfsorganisation für Aussteiger_innen aus der rechtsextremen Szene in Bayern
Grundgedanke
Die Aussteigerhilfe Bayern hat sich im Jahre 2010 gegründet (siehe: der Verein) und ist ins Leben gerufen worden, um „vor Ort – Hilfe“ für Aussteiger_innen aus der rechtsextremen Szene in Bayern anzubieten und Personen innerhalb der rechten Szene zum Ausstieg zu motivieren.
Rechtsextremisten Demonstrieren - Foto: ASH - Bayern / EXIT Deutschland
Unser Angebot
Die Aussteigerhilfe Bayern bietet neben der Begleitung von Aussteiger_Innen aus der rechtsextremen Szene im nichtkommerziellen Bereich folgende Angebote an:
Wir vermitteln Referent_Innen an: gemeinnützige Vereine und Organisationen, Schulen, (nichtkommerzielle) Bildungseinrichtungen und Ähnliches.
Interviewanfragen mit Aussteiger_innen realisieren wir, allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen, (siehe auch: Leitfaden für Presseanfragen)
Unserer Angebot richtet sich an Aussteiger_innen, denen bei der Rückkehr in ein normales Leben in ganz unterschiedlichen Belangen geholfen werden soll. Wir bieten „Hilfe zur Selbsthilfe“ sowie Hilfe bei der Selbstfindung. Wir unterstützen Personen, die der Szene den Rücken kehren wollen und arbeiten deren Vergangenheit gemeinsam auf. Dabei reflektieren wir die ideologischen und weltanschaulichen Aspekte und achten auch darauf, dass hierbei keine neue Sinnkrise entsteht. In diesem Punkt arbeiten wir mit Einrichtungen zusammen, die sich u.a. mit der Suizidprävention befassen.
Sackgasse National(er)Sozialismus - Foto: ASH- Bayern / EXIT -Deutschland
Konkret ist unser Angebot ausgerichtet für:
- Aussteiger_innen
- Zweifler_innen
- Verwandte von Neonazis
- Bekannte und Lebenspartner_innen von Neonazis
Diese Personen und Personengruppen wollen wir in Kooperation mit unseren Partner_innen – in der Auseinandersetzung mit dem Phänomen Rechtsextremismus und den damit zusammenhängenden Problemen - unterstützen. Die Aussteigerhilfe Bayern verfügt über ein Netzwerk von Projekten und Trägern, die dies professionell gewährleisten können.
Neben persönlichen Treffen und Einzelgesprächen organisieren wir regelmäßige Treffen, bei denen sich Angehörige von Rechtsextremen austauschen können. Diskretion ist für uns auch hier oberste Priorität.
Was ist ein „Ausstieg“ ?
Ein „Ausstieg“ bedeutet für uns, dass die Person bereit ist, sich intensiv &
nach Möglichkeit auch offensiv mit der eigenen Vergangenheit zu befassen. Es müssen außerdem die Beweggründe für den „Einstieg“ reflektiert und aufgearbeitet werden.
Gemeinsam mit unseren Partner_innen werden wir dann (jeweils nach Bedarf) etwaig kritische weltanschauliche Punkte aufarbeiten, sowie psychische und pädagogische Unterstützung vermitteln. In all diesen Punkten muss jedoch der erklärte Wille der Person vorhanden sein, die Szene zu verlassen. Die Reflektion der Vergangenheit und die Erschließung von Perspektiven sowie Sicherheitsaspekte stehen dabei im Mittelpunkt.
Was heißt für uns Ausstieg?
Ein Ausstieg ist dann erfolgt, wenn es eine kritische Reflektion, Aufarbeitung und ein erfolgreiches Infragestellen der bisherigen Ideologie gegeben hat.
Ausstieg ist somit mehr als das Verlassen einer Partei oder Gruppe, auch mehr als ein Wechsel der ästhetischen Ausdrucksformen oder der Verzicht auf die Anwendung von Gewalt. Ein Ausstieg ist dann erfolgt, wenn die den bisherigen Handlungen zugrunde liegende und richtungsweisende Ideologie überwunden ist.
Warum sollte der Aussteigerhilfe Bayern etwas gelingen, was nahestehenden Personen nicht gelang?
Wir geben keine Garantie auf einen erfolgreichen Ausstieg. Dennoch haben wir sehr gute Voraussetzungen für die Begleitung von Aussteiger_innen: Das Team, welches sich mit ausstiegswilligen Personen zunächst befasst hat zu einem großen Teil selber einschlägige Erfahrungen mit der rechtsextremen Szene. Sie kennen also die Situation und die damit einhergehenden Probleme.
„Es war der schwerste, aber auch beste Schritt meines Lebens“
Mit diesem Satz kann jede selbst ausgestiegene Person, die aktiv in der Aussteigerhilfe Bayern ist, den Ausstieg am besten umschreiben. Durch ihre Erfahrungen innerhalb der Szene haben sie alle aus dieser Situation heraus fast vollautomatisch entstehenden Probleme selbst durchlebt: Angst vor Racheaktionen, teils schwere körperliche Übergriffe, Isolation von Familie und „normalem Freundeskreis“, Ärger mit Justiz, Gefängnisstrafen, Alkoholabhängigkeit, Depressionen, Suizidgedanken und -versuche als Folge der psychischen Belastung (…) . Heute sind sie alle wieder voll im Leben angekommen – mehr als jemals zuvor – und wollen diejenigen unterstützen die auch feststellen: Es gibt ein Leben jenseits des Nationalismus!
Aussteigerhilfe Bayern, im Oktober 2011
Aussteigerhilfe Bayern, im Oktober 2011
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