Der Bietigheimer Eisenbahnviadukt ist eine Eisenbahnbrücke über das Enztal bei Bietigheim-Bissingen und eines der Wahrzeichen der Stadt. Er wurde von 1851 bis 1853 als Teil der württembergischen Westbahn Bietigheim–Bruchsal unter der Leitung von Baurat Karl Etzel erbaut.Dem Bau der Westbahn als erste Eisenbahnverbindung zwischen Württemberg und Baden gingen zahlreiche Planungsvarianten voraus und er war politisch umstritten. Für Württemberg wäre eine Verbindung Heilbronn–Wiesloch günstig gewesen, aber Baden favorisierte eher einen Anschluss über Durlach–Pforzheim. Tragfähiger Kompromiss war ein Abzweig von der Nordbahn in Tamm oder in Bietigheim. Die Strecke sollte über Bretten führen und in Bruchsal den Anschluss an das Badische Schienennetz herstellen. Etzel favorisierte Bietigheim als Ausgangspunkt aufgrund der günstigeren Geländeverhältnisse und des günstigen Übergangs über die Enz, auch wenn diese Lösung einen gewagten Brückenbau notwendig machte.Etzel wollte den Bau zuerst als Holzbrücke auf steinernen Pfeilern ausführen, wählte dann aber doch eine vollständig gemauerte Konstruktion. Der Viadukt hat zwei Bogenreihen. Er ist etwa 287 Meter lang, etwa 33 Meter hoch und verfügt über 21 Bögen, die sich über das Enztal spannen. Die Breite der Gewölbe beträgt oben 7,45 Meter, die lichte Weite 11,46 Meter. Das Bauwerk wurde am 20. September 1853 gemeinsam mit der Westbahn in Betrieb genommen. Es war das aufwändigste Einzelbauwerk der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.
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