Das köstliche Fundament des Bremer Rathauses.
...besteht seit über 600 Jahren und blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Sein Name hat gewechselt vom "Weinkeller" zum „Stadtweinkeller“, „Ratsweinkeller“ und schließlich „Ratskeller“; (UNESCO Weltkulturerbe) sein Ruhm, eine der ehrwürdigsten und traditionsreichsten Gaststätten in Deutschland zu sein, ist seit seinem Bestehen ständig gewachsen.
Einen städtischen Weinkeller hat es schon im mittelalterlichen Bremen als Vorläufer des jetzigen Ratskellers gegeben. Da der Rat schon vor 1330 das Privileg zum Kleinausschank von Weißwein besaß, bedurfte es auch entsprechender Räume, in denen er diesen ausschenken konnte. Im Jahre 1342 wird ein Stadtweinkeller erstmals urkundlich erwähnt.
1405 wurde mit dem Bau des Rathauses der Stadtweinkeller in die neu entstandenen Kellerräume unter dem Rathaus verlegt. Erweiterungen erfuhr der Ratskeller seit dem 16. Jahrhundert. Um 1550 entstanden nördlich der Halle der „Apostelkeller“ sowie das heutige „Senatszimmer“, in dem Senatoren und Bürgermeister Ehrengäste der Stadt Bremen empfingen. Um 1600 wurden an der Südseite der Halle kleinere, hölzerne Verschläge abgetrennt, die heutigen "Priölken“, (plattdeutsch: kleines, freundliches Zimmer).
Am Ostende der Halle wurde ein Raum eingerichtet, in den die ältesten und wertvollsten Weine des Kellers gelagert wurden. 1599 wird dieser Keller erstmals als „Rose“ bezeichnet. Von den Prunkfässern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die sich in der Halle befinden und dessen größtes, 37.000 Liter fasst, wurden einige von Bremer Bürgermeistern in ihrer Eigenschaft als Weinherren gestiftet. Der Ratskeller ist mehrfach unter z.T. erheblichen Kosten restauriert worden, und zwar nach Bränden oder Überschwemmungen, die den Keller 1881, 1912, 1930 und 1971 getroffen haben. Umfangreiche und grundlegende Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wurden in den Jahren 1986 und 1987 durchgeführt.
Im Bremer Ratskeller werden nur deutsche Weine ausgeschenkt. Diese Tradition beruht auf dem im Mittelalter vom Bremer Rat übernommenen ertragreichen Weinmonopol. Schon 1330 wird das Rheinweinprivileg des Rats gesetzlich geregelt. Es wurde später immer wieder erneuert und bildete Grundlage für die Existenz und z.T. konkurrenzlose Blüte des Kellers. Nach 1815 ist das Ratsprivileg stillschweigend erloschen.
Aufgrund des Rheinweinmonopols und wegen der günstigen Verkehrswege für den Weinbezug führte der Ratskeller früher im wesentlichen Rhein- und Moselweine. Herkunft, Lage und Jahrgang wurden allerdings erst seit dem 17. Jahrhundert differenziert. Zunächst tauchen überwiegend Rüdesheimer, Hochheimer und allgemein Rheingau Weine auf. Lange Zeit galt der Ratskeller als fast reines Rheingau-Lager. Die Weine wurden überwiegend im Anbaugebiet durch den Ratskellermeister selbst eingekauft; entweder beim Produzenten direkt oder auf den Messen und bei den Agenten in Frankfurt und Mainz. Neben den normalen jungen Weinen war der Ratskeller stets bemüht, auch besondere alte Weine, sog. Firneweine zu erwerben. Sie wurden in besonderen Kellerräumen, in der „Rose“ und im „Apostelkeller“ gelagert. Um 1820 führte der Ratskeller noch Rose- und Apostelweine der Jahrgänge 1615 und 1624. Heute ist der älteste Kellerwein ein 1653er Rüdesheimer, der in der „Rose“ liegt. Ausgeschenkt werden die Rose- und Apostelweine nicht mehr.
Ein großer Teil der wertvollen Ratskellerweine ging in den Nachkriegswirren –mit Ausnahme der alten Rose- und Apostelweine – verloren. Der Bestand musste sorgsam wieder aufgebaut werden. Heute werden in der Schatzkammer des Ratskellers wieder herausragende Flaschenweine aller Jahrgänge archiviert. Hier lagern allein über 200 verschiedene Trockenbeerenauslesen.
In der Restauration des Bremer Ratskellers wird heutzutage ein breites Spektrum sorgfältig ausgesuchter Weine aus den 13 deutschen Anbaugebieten gereicht. Der Ratskeller ist stolz darauf, dass seine imponierende Weinkarte nicht etwa eine Renommierkarte ist; denn: alle Weine können getrunken werden, und sie werden auch getrunken. Für die Pflege deutscher Weinkultur wurde dem Bremer Ratskeller 1979 der Deutsche Weinkulturpreis verliehen.Kaum lässt sich ein besserer Einblick in die beachtliche Vielfalt des Weines gewinnen als hier im Reich des Bacchus unter dem Bremer Rathaus, das im Jahr 2004 in die Liste der UNESCO Weltkultur aufgenommen wurde.
Kein berühmter Besucher Bremens hat es im Laufe von mehr als 5 Jahrhunderten versäumt, in dem von ratsherrlichen Geschichten umwitterten Ratskeller zu Gast zu sein. Schon dadurch, dass der Keller zu allen Zeiten im städtischen Eigentum war, in ihm die ältesten deutschen Weine lagern, und der Rat eine besondere Stube (das jetzt so genannte Senatszimmer) für seine eigenen Gäste bereithielt, war der Ratskeller der gegebene Ort, große Herrn zu bewirten und zu feiern. Es ist fast unmöglich, die lange Reihe derer zu nennen, die in den vergangenen Jahrhunderten den Bremer Ratskeller offiziell oder privat besucht haben. Häufigster Gast war zweifelsohne Kaiser Wilhelm II., der den Keller von 1890 bis 1914 jährlich einmal zu einem Kaiserfrühstück aufsuchte.
Bis auf den heutigen Tag entdecken hier im Bremer Ratskeller unzählige Gäste ihre Liebe zum Deutschen Wein, und erfreuen sich an besonderen Genusserlebnissen. Unsere Historie schließt mit diesen Zeilen, bis Sie uns besuchen und ein Bestandteil dieser werden.
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