Die Entstehungszeit:
1897 kaufte Friedrich Luis Köhler das soeben fertiggestellte Eckhaus der städtischen Häuserzeile am alten Dorfanger von Blasewitz, dem heutigen Schillerplatz, und richtete darin einen Kaffeeausschank und eine Kaffeerösterei ein. Eine der damaligen Stammgäste war Luise von Toscana, die Erzherzogin von Österreich und Gattin des Sächsischen Thronfolgers Friedrich August.
Die Mutter von sechs Kindern floh als Opfer des Hofklatsches 1902 nach Genf. Ihre Flucht vom Dresdner Hof war einer der größten Skandale des 20. Jahrhunderts. Verleumdet und verfolgt, wurde sie bei dem Versuch, ihre Kinder wiederzusehen, in Dresden festgenommen. Daraufhin ließ sie sich 1903 von Prinz Friedrich August von Sachsen scheiden.
Die Blütezeit:
1906 übernahm der sehr erfolgreiche Konditormeister Hugo Zimmermann das Geschäft und erweiterte es um eine Backstube. Nach der Flucht der Kronprinzessin Luise von Toscana aus Dresden benannte er sein Café etwas provokativ nach ihrem Namen. Im Jahre 1907 heiratete Luise den seinerseits berühmten Enrico Toselli. Nach Dresden konnte sie nicht mehr zurück kehren, doch der Kontakt zu ihrem Café Toscana blieb erhalten. Der Konditor schickte ihr regelmäßig Dresdner Stollen, Streuselkuchen und Baumkuchen nach Florenz. Sie bedankte sich mit Postkarten für die ausgezeichneten Spezialitäten beim damaligen Caféhausbesitzer.
1911 schrieb Luise von Toscana ihre Autobiographie. Es ist die abenteuerliche Lebensgeschichte einer ungewöhnlichen Prinzessin, nachzulesen in dem vom Verlag der Kunst herausgegebenen Taschenbuch „Luise von Toscana – Mein Lebensweg“.
Die DDR-Zeit:
Die „Hochphase“ der damaligen DDR war gleichzeitig eine schwierige Zeit für das Café Toscana.
Zwar hatte auch in dieser Zeit das Café seine treuen Stammgäste, allerdings mussten sich diese in Ihren Erwartungen stark einschränken.
Selbst in Zeiten der Güterknappheit sorgte der damalige Besitzer Anders dafür, dass das Café Toscana über viele Jahre eine Adresse für den guten Geschmack blieb.
Nach und nach verschlechterte sich aber die Bausubstanz. So musste zum Beispiel der Wintergarten geschlossen werden und auch die alte Fangemeinde blieb mit der Zeit aus.
1989 schloss das Café.
Das Café heute:
Im Jahre 1992 übernahm die Familie Eisold das CaféToscana und investierte viel Zeit und Geld, um der alten Grand Dame der Dresdner Cafélandschaft wieder zur alten Schönheit zu verhelfen. Das gesamte alte Gründerzeithaus wurde von den neuen Besitzern originalgetreu und mit viel Liebe saniert. Auch der beliebte Wintergarten mit Blick auf das „Blaue Wunder“ erstrahlt wieder inhellem Glanz.
Das traditionelle Familienunternehmen – die Bäckerei und Konditorei Eisold – existiert in dritter Generation. Im Café Toscana kann man heute die Backkunst jahrelanger Erfahrung und bewährter Rezepte genießen.
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