DAS ROTE HAUS / ib-kassel Achim Eckhardt

Info

Kulturelle Bildung - Forschung und Musikuntericht in Baunatal-Altenritte

Geschichte

Seit 1953 steht das kleine Haus in der Gartenstraße in Altenritte. Damals war es noch ein Teil der Gemeinde, die nach dem Zusammenschluss mit anderen zur Stadt Baunatal wurde. Ein Teil der "Siedlung" , wie die Straße an den Äckern genannt wurde. Kleine Häuser mit ca. 120 qm Wohnfläche, kleinem Vorgarten und ca 300 qm Nutzgarten hinter den Häusern. Gebaut mit den Materialien, die man günstig bekommen konnte und mit viel Eigenleistung. Meist am Wochenende.
50 Jahre haben dort in den beiden 3 Zimmer-Küche-Bad Wohnungen Großeltern, Kinder und Enkel zusammengelebt. Und natürlich mit ihrem Dorf, ihren Vereinen,ihrem sozialen Angagement, das für viele Nachbarn, Kollegen, Vereinskameraden, Neubürger und Migranten Trost, Stärkung und Hilfe bedeutete- Mitmenschlichkeit und humane, solidarische Menschnliebe.

Das kleine Haus und die Menschen, die in ihm wohnten, wurden älter.
Die Großeltern starben, dann der Vater, die Kinder zogen weg und Oma blieb allein im Haus, aber beide waren immernoch der zentrale Punkt der Liebe, des Ratschlags und der Hilfe für Kinder und Kindeskinder. Aber auch das wurde immer weniger. Schließlich traf man sich nur noch Sonntags zum gemeinsamen Essen und Kaffetrinken im kleinen Haus.
Das verfiel parallel zu den Menschen, die es einst mit ihrer Hände Arbeit errichtet hatten. Und als es der Oma immer schlechter ging und sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte, schien auch für das Haus das Ende gekommen zu sein.

"Billig verkaufen", "abreissen" und wie die Vorschläge alle lauteten. Nachbarn interessierten sich für das Haus, um ihren Kindern oder Enkeln eine neue Wohnung in der Nähe zu ermöglichen.
Oma zog ins Altersheim und die Besuche der Kinder verlagerten sich an den Goldacker. Dort fand sie auch viele Menschen wieder, die genau wie sie alt geworden waren, sich nicht mehr allein versorgen konnten aber ihre Erinnerungen und oft auch glücklicherweise ihre Lebensfreude noch mit in ihr neues, betreutes Zuhause gerettet haben. Es ist nicht leicht, sein Haus zu verlassen und die Kinder versuchten Oma so viel Freude und frohes Leben zu ermöglichen, wie es nur irgend zu schaffen war. Wir arbeiten immer noch an der Verwirklichung dieses Vorhabens, besuchen Sie so oft es geht, aber mindestens alle zusammen am Sonntag. So wie früher zum Kaffeetrinken im kleinen Haus; damit der Lebensabend so schön wird, wie wir es alle Zusammen eben schaffen.

Dazu gehört auch der Plan zum ROTEN HAUS. Das kleine alte Haus sollte wieder leben und das fortsetzen, was die Menschen, die es einmal gebaut hatten, hier schon immer einfach aus Solidarität mit anderen Menschen, sozialem Verantwortungsgefühl und Willen zu Bildung und Wissen gelebt und angebahnt hatten:
Ein Haus für Menschen, das Bildung, Forschung und Unterricht ermöglicht und bei der DER MENSCH DAS MAß DER DING IST. Ein Kontrapunkt zu Krisen und ökonomischer Deformation von gesellschaftlichem Handeln.