Hommage an Chargesheimers „Köln 5Uhr30“ nach dem Mauerfall
Eine fotografische Bestandsaufnahme Deutschlands
Deutschland 5 Uhr 30 – Hommage an Chargesheimers „Köln 5 Uhr 30“ 25 Jahre nach dem Mauerfall
Eine fotografische Bestandsaufnahme Deutschlands
Am 9. November 1989 haben die Deutsche Demokratische Republik und die Bundesrepublik Deutschland sich mit dem Fall des Eisernen Vorhangs „verlobt“. Die Heirat wurde binnen Jahresfrist vollzogen: seit dem 3. Oktober 1990 sind die beiden Staaten „vermählt" und führen einen gemeinsamen Namen.
Dieter Röseler lebt nun im 25. Jahr in dieser Verbindung und hat das Bedürfnis, zur Silberhochzeit des wieder vereinigten Deutschlands eine fotografische Zwischenbilanz zu ziehen.
Seine Fotografie wird keine Antwort geben können auf Fragen gesellschaftlicher Relevanz, aber mit
ihrer Hilfe lassen sich sehr gut Fragen formulieren – oder erst focussieren.
Wo stehen wir in Deutschland? Woher kommen wir? Und: wo wollen wir hin?
Chargesheimer, ein Kölner Fotograf, hat bereits vor über 40 Jahren eine solche Bestandsaufnahme auf kommunaler Ebene durchgeführt. Die Auseinandersetzung mit dessen gesellschaftskritischer Werkreihe „Köln 5 Uhr 30“ hat Röseler den Weg gewiesen, das Konzept für sein Projekt zu erarbeiten. Daher widmet er „Deutschland 5 Uhr 30“ dem heute nur noch wenig bekannten Kölner Bohémien der Nachkriegsjahre.
An Chargesheimers Arbeit angelehnt sind die Wahl der Stilmittel (Hoch-)Format, kurze Brennweite, konsequente Schwarzweiß-Fotografie sowie die Abwesenheit von Menschen auf den Fotografien, die Röseler seit dem 25. Jahrestag des Mauerfalls anfertigt. Und weiterhin anfertigen wird; auch über den 3.Oktober 2015, dem 25. Jahrestag des Anschlusses der fünf neuen Bundesländer der ehemaligen DDR an den Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, hinaus.
Ebenfalls wie Chargesheimer hält Röseler sich nicht sklavisch an die im Titel genannte Uhrzeit – sie ist lediglich sinnbildliches Kriterium dafür, den deutschen Lebensumraum, unser Umfeld konzentriert betrachten zu können – ohne abgelenkt zu werden von den Gesichtern und Gebärden spielender Kinder, schöner Frauen und/oder mächtiger Männer (gerne auch umgekehrt).
Anders als Chargesheimer jedoch betrachtet Röseler seine Umwelt nicht ausschließlich unter städtebaulichen Aspekten: viele Fotografien des mittlerweile über 1.000 Aufnahmen umfassenden Konvoluts werfen Fragen zu energie-, umwelt- und sozialpolitischen Standpunkten auf. Darüber hinaus stellt er Betrachtungen sowohl zur jüngeren als auch zur älteren Geschichte seines Heimatlandes an. Und vereinzelt kommt er auch nicht umhin, „nur“ die atemberaubende Schönheit eines Augenblicks festzuhalten.
Die Welt – genauer gesagt: seine Welt – gleicht einer guten und gelungenen Schwarzweiß-Fotografie: weder ganz schwarz noch rein weiß. Erst durch Zwischen- und Halbtöne entsteht das gute Lichtbild.
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Germany 5:30 am
or: homage to Chargesheimer’s ‚Koeln 5 Uhr 30‘, 25 years after the Fall of the Wall
A photographic status quo of Germany
If States were people, then with the fall of the Iron Curtain on the 9th November 1989, the German Democratic Republic and The Federal Republic of Germany got engaged. And as is the custom with a proper engagement, the marriage was sealed within a year: on the 3rd October 1990, the two States were wed and carry one and the same name.
Dieter Roeseler is a child brought in to this marriage, has been living in this union now for 25 years and for the silver wedding anniversary, he feels a desire to take photographic stock of this reunified Germany.
The language of photography is the language he is using to document this status quo. Photography will not be able to give answers to questions of social relevance, but with its help, questions can successfully be raised – or brought into focus in the first place:
What have we achieved in Germany? Where are we from? And where do we want to go?
A great son of Roeseler's home town of Cologne, Chargesheimer, already undertook a similar photographic documentation over 40 years ago and on a local level. The examination of his socially critical series of works ‘Koeln 5 Uhr 30’ showed Roeseler the way whilst devising his own concept. He consequentially dedicates his 25th wedding anniversary present for both German States - from which he hereby submits excerpts - to him.
In keeping with the great Chargesheimer, he also chose as stylistic devices (vertical) format, short focal length, consequent bw-photography, as well as the total absence of people on the photographic works, which he has been taking since the 25th anniversary of the Fall of the Wall – and will continue to take; also after the 3rd October, the 25th anniversary of Germany's reunification.
Like Chargesheimer, he doesn’t adheres slavishly to the time mentioned in the title of the series – this is solely a symbolic criterium which enables one to observe our German anthroposphere, focused and without being distracted by the faces and gestures of playing children, by beautiful women and/or powerful men (or vice versa).
Unlike Chargesheimer, however, he doesn’t view his world solely under consideration of the urban aspects: several of the, by now, over 1,000 pictures in this collection raise questions regarding energy, environment and sociopolitical standpoints. Over and above that, Roeseler also reflects on the modern as well as the older history of his country. And every now and then he can’t avoid ‘simply’ capturing the breath-taking beauty of a moment, because...
The world - his world, to be more precise – is like a good and successful black and white photograph: it’s neither completely black nor is it purely white. It’s the contrasts which enable a picture to come into being.
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