Lebensmittelfilialbetrieb
Über Herrn Bernd Sigmund:
Mit 23 hat Bernd Sigmund seinen ersten Edeka-Markt gegründet, mit 36 in Sigmaringen das E-Center am Schönenberg aus dem Boden gestampft. Der Unternehmer aus dem Bad Saulgauer Ortsteil Braunenweiler ist ein Gründer wie er im Buche steht. Menschen wie Sigmund zeichnet die „Schwäbische Zeitung“ erstmals mit dem Gründerpreis aus.
Der Mann steckt voller Energie. Von null auf 4500, so könnte man den beruflichen Aufstieg von Bernd Sigmund beschreiben. Der 38-jährige Bad Saulgauer hat 1995 mit nichts angefangen. Als frischstudierter Handelsbetriebsfachwirt klopfte er bei Edeka an: „Wenn sich was in der Region ergibt, würd ich’s machen.“ Wegzugehen in die Fremde, das konnte sich Sigmund nie vorstellen. Nach dem Abi hat er in Pfullendorf Einzelhandelskaufmann gelernt, danach in Neuwied am Rhein an der Lebensmittelfachschule studiert und in Schwenningen volontiert.
Die Handelsgenossenschaft, Marktführer unter den deutschen Lebensmittelhändlern, hatte ihn für Aulendorf auserkoren. Sigmund griff zu. Er tingelte von Bank zu Bank, um sich das nötige Kapital zu besorgen. Eine unerfreuliche Erfahrung, an die er sich noch gut erinnert. „Man hat mich müde belächelt“, sagt der Unternehmer -- 15 Jahre später selbst müde lächelnd. Als 23-Jähriger sei er von den Banken nicht besonders ernst genommen worden. Die sechste von ihm angesprochene Bank gab ihm den Kredit.
Sigmund lieh sich einen Millionen-Betrag und eröffnete seinen ersten eigenen Markt. 1500 Quadratmeter groß, 30 Mitarbeiter. Viele Edeka-Märkte sind im Gegensatz zu Filialisten selbstständige Händler. Dies bedeutet mehr Freiheiten. Sigmund bestimmt, welche Produkte er führt und wie er sie präsentiert.
Für den Kaufmann zwei ganz gewichtige Faktoren: Nah dran ist er an den Dingen, er ist viel und oft im Markt unterwegs. Die Verwaltung managt seine Frau. Der Laufstall im Büro beweist, dass dies nicht immer einfach zu organisieren ist. „Ich bin mit meiner geballten Kraft an der Front. Die Probleme erkenne ich nicht, wenn ich im Büro sitze“. Sigmund vergleicht sich mit einem Fußballtrainer, der die Taktik vorgibt und auf dem Trainingsplatz so oft wie nötig korrigiert. Statt im noblen Anzug trainiert Sigmund im Trainignsanzug (weißer Verkäuferkittel). Sein Arbeitstag beginnt in Sigmaringen und geht am Nachmittag in Aulendorf weiter.
Der Sigmaringer Standort kam im November 2007 dazu. Ein E-Center in privater Hand, das ist ungewöhnlich, Märkte in dieser Größenordnung betreibt Edeka sonst als Regiebetrieb. Sein zweiter Markt ist doppelt so groß wie der in Aulendorf und hat dreimal so viele Mitarbeiter. Sigmaringen und Aulendorf -- das macht zusammen 4500 Quadratmeter und 120 Beschäftigte. Die Investition lag wieder im siebenstelligen Bereich, diesmal stand eine deutliche zwei davor, das Gebäude im übrigen nicht mitgerechnet. Die Außenhaut stellte ein Investor bereit. Knapp zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung ist Sigmund mit der Entwicklung in Sigmaringen zufrieden. Das erste Jahr sei wegen der Baustelle an der B 32 ein verlorenes gewesen, danach ging es aufwärts.
Nach 15 Jahren in der Selbstständigkeit bilanziert Sigmund so: „Ich habe Fehler gemacht, aber keine gravierenden, da ich Zuhause fragen konnte.“ Im heimischen Braunenweiler trieb die Familie früher selbst einen Edeka um, nur viele Nummern kleiner.
Und wie geht’s weiter? Diese Frage lässt Sigmund offen: „Ich plane keine weiteren Märkte, aber wenn sich die Chance ergibt, greife ich zu.“
Quelle: Schwäbische Zeitung
Erschienen: 11.03.2010
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