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Marte Meo  ist eine Methode, um Interaktionsmomente im Alltag sichtbar zu machen. Mit Videointeraktionsanalysen sollen Entwicklungsprozesse angeregt werden

Geschichte
Marte Meo®  ist eine Methode, die Kommunikationsstrukturen nutzt, um Interaktionsmomente im Alltag sichtbar zu machen. Die Marte Meo® Methode möchte nicht den Blick auf die Defizite des Kindes richten, sondern viel mehr „das Verhalten hinter dem Verhalten“ des Kindes lesen. Hierzu werden kurze Videosequenzen erstellt, die später gemeinsam mit der Fachkraft analysiert werden. Über diese Videointeraktionsanalysen können die Fähigkeiten und Kompetenzen des Kindes kleinschrittig beobachtet werden, der Blick kann aber auch auf die individuellen Entwicklungsschritte und Unterstützungsbedarfe des Kindes gerichtet werden. Hierdurch können Ideen und Möglichkeiten entwickelt werden, mit der die pädagogische Fachkraft das Kind individuell begleiten und unterstützen kann, seine spezifischen Fähigkeiten auszubauen und damit neue Entwicklungsprozesse anzustoßen.  
In der Altenpflege hat sich Marte Meo® sehr bewährt. Ältere oder erkrankte Menschen verlieren oft die sozialen Grundlagenfähigkeiten der Kommunikation und benötigen gezielte Unterstützung, um wieder in >Kontakt zu treten< zu können. Der Gedächtnisverlust bei Menschen mit Demenz ist nicht umkehrbar, die Orientierung im Alltag gelingt immer weniger. Diese Orientierungslosigkeit führt zu einem eingeschränkten Kommunikationsverhalten, der betroffene Mensch reagiert häufig mit Isolation oder herausfordernden Verhalten. Wichtig ist für den betroffenen Menschen, sich gerade im stattfindenden Moment zurecht zu finden und sich angenommen zu fühlen. Marte Meo –»aus eigener Kraft« –fragt, wie es gelingt, Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten im alltäglichen Umgang Orientierung zu geben und eine Atmosphäre der Sicherheit und Wertschätzung zu schaffen. 
Anders als in der Kinder- und Jugendarbeit mit Marte Meo® geht es nun nicht mehr um Entwicklungsunterstützung, sondern vielmehr darum, welche Kompetenzen der alte Mensch noch zur Verfügung hat, welche Potentiale aktiviert werden können, welche Alltagsmomente der Pflege genutzt werden können, um dem alten Menschen eine Beteiligung zu ermöglichen.  
Über Videosequenzen aus dem Alltag können mit dem Pfleger/Pflegerin und auch mit den Angehörigen des alten Menschen wieder ganz neue Ansätze zu einem konstruktiven Umgang erarbeitet werden. Hier geht es nicht nur um den Aufbau und Erhalt von neuen Fähigkeiten, sondern ebenso um den „Wohlfühlkontakt“, Kontaktmomente und damit um die Würde des alten Menschen und die Möglichkeiten seiner Beteiligungsprozesse.

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