Der Geiseltalsee ist ein Tagebaurestsee im südlichen Sachsen-Anhalt. Der See entstand im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen im früheren Braunkohleabbaugebiet Geiseltal nordöstlich von Mücheln. Er ist mit fast 19 Quadratkilometern der größte künstliche See in Deutschland, gehört zu den zehn wasserreichsten Seen in Deutschland und ist das größte Gewässer im Mitteldeutschen Seenland. Zusammen mit weiteren südöstlich gelegenen Seen (Runstedter See, Südfeldsee und dem wesentlich kleineren Hassesee bei Roßbach) bildet er den Geiseltaler Seenkomplex.GeschichteBraunkohletagebauIm Geiseltal befindet sich eine im Tertiär (Eozän) entstandene Braunkohlelagerstätte, die sich auf einer Fläche von etwa 15 × 5 Kilometer erstreckt.Die Förderung der Kohle lässt sich bereits für 1698 urkundlich belegen, gewann jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung. Die erschlossenen Gruben dienten vor allen zur Versorgung umliegender Zuckerfabriken. Insgesamt bewegte sich die Förderung aber auf einem geringen Niveau. Zwischen 1861 und 1906 belief sie sich auf nur etwa 4,4 Millionen Tonnen.Im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung erbrachten Erkundungen neue Erkenntnisse über das Ausmaß der Lagerstätte, die ab 1905/06 im großtechnischen Maßstab erschlossen wurde. Innerhalb weniger Jahre nahmen die Tagebaue Elisabeth (1907), Rheinland (1907), Cecilie (1907), Beuna (1907), Leonhardt (1910), Vesta (1910), Gute Hoffnung (1911), Pfännerhall (1911) und Elise (1912) den Betrieb auf. Zur Weiterverarbeitung wurden zwischen 1897 und 1913 acht Brikettfabriken errichtet.
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