Kümo "GREUNDIEK"
Die Greundiek wurde 1949 als „Hermann-Hans“ auf der Rickmers Werft in Bremerhaven auf Kiel gelegt; der Stapellauf war im Januar 1950. Der Bau nach Entwürfen der Werft geschah noch unter den Beschränkungen des Alliierten Kontrollrats nach dem Zweiten Weltkrieg, die ab 1948 den Neubau von Küstenmotorschiffen bis zu einer bestimmten Größe wieder erlaubten. Das Schiff war eines der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gebauten Schiffe und eines der ersten zivilen Schiffe in Vollschweißbauweise überhaupt. Auftraggeber des Schiffes, das zunächst 33,79 Meter lang war und später verlängert wurde, war der Reeder Hermann Behrens, der das Schiff nach seinen beiden im Krieg gefallenen Söhnen benannte.
1965 wurde die „Hermann-Hans“ an Henry Dölling verkauft, der das Schiff nach seiner Frau in „Rita Dölling“ umbenannte.
Im Jahr 1986 kaufte der Landkreis Stade das Schiff für die Seefahrtschule Grünendeich, die an Bord Unterrichtseinheiten für die Ausbildung zum Schiffsmechaniker durchführte. Das Schiff, das jetzt in die plattdeutsche Ortsbezeichnung „Greundiek“ umbenannt wurde, bekam einen Liegeplatz in der Lühemündung oberhalb des Lühesperrwerks. Als die maschinentechnische Ausbildung von der Seefahrtschule an die Hamburger Fachhochschule verlegt wurde, wurde das Schiff für die praktische Ausbildung nicht mehr benötigt.
1994 kaufte der Verein Alter Hafen Stade e. V. die Greundiek vom Landkreis Stade. Nach ersten Reparaturarbeiten im Dock der Hamburger Norderwerft bekam das Schiff am 22. April des Jahres seinen Liegeplatz im Hafen von Stade. Dort wurde es bis 2000 restauriert und wieder in einen fahrbereiten Zustand gebracht.
Das Schiff, das weitgehend im Originalzustand erhalten ist, ist als technisches Kulturdenkmal in das Verzeichnis der beweglichen Kulturdenkmale Niedersachsens eingetragen. Ende Januar 2003 erhielt der Verein Alter Hafen Stade e. V. den Landespreis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung für Denkmalpflege für die Restaurierung des Schiffes.
Der Verein Alter Hafen Stade e.V. wartet und betreibt dieses einmalige Museumsschiff mit seinen ehrenamtlichen Mitgliedern seit 1994. Das Schiff ist für die Küstenfahrt zugelassen. Genutzt wird die MS Greundiek heute für Veranstaltungen aller Art und für öffentliche Fahrten auf der Elbe und im Ostseeraum. Einer der Saisonhöhepunkte ist jedes Jahr die Fahrt zum Hamburger Hafengeburtstag.
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