Die erste Mühle an der Ruhr wurde 1332 erstmalig erwähnt. Seit 1992 wird die Mühle in fünfter Generation vom Müller Werner und seiner Ehefrau Rita Schleimer geleitet.
Mühlenbesichtigung:
montags, 15 Uhr
So alt wie das Dorf ist wohl auch die Mühle. Als "erste Mühle an der Ruhr" wurde sie 1332 zum ersten Mal erwähnt. In der Türkensteuerliste von 1565 wurde ein "Möller" aufgeführt, der einen halben Goldgulden zu entrichten hatte. Die Türkensteuerliste diente als Reichssteuer u.a. zur Finanzierungs der Kriege gegen die nach Europa vorrückenden Türken. In den Urkunden im Graugreben-Archiv zu Bruchhausen taucht die Niedersfelder Mühle im Jahre 1584 auf und auch in den Landessteuerlisten von 1664 erscheint ein "Möller".
In einem Nachweis der Gewerbetreibenden in der Gemeinde von 1821 wurde Heinrich Cramer als Müller genannt. Nach seinem Tod und dem Tod seiner Ehefrau fiel die Mühle mitsamt ihren Ländereien, als Erbe, der Kappellengemeinde Niedersfeld zu. Bis zum Verkauf wurde die Mühle zunächst von mehreren Pächtern betrieben.
1882 erwarb Josef Richard aus Hanxleden sie mit Hofraum und Garten, zum Preis von 10.050 Goldgulden. Im Jahre 1900 ehelichte Heinrich Hankeln sen. die einzige Tochter von Josef Richard. 1935 übernahm deren Sohn Heinrich Hankeln jun. die Mühle und übergab sie 1973 an Adolf Schleimer.
Seit 1992 wird die Mühle in fünfter Generation vom Müller, Großhandelskaufmann, Pflanzenbeauftragten, Apothekenhelfer und Züchter von Wellensittichen und Papageien Werner und seiner Ehefrau Rita Schleimer geleitet.
Angetrieben wird die Mühle mit Wasserkraft. Hierzu wurde 1332 ein Graben von ca. 1,5km Länge angelegt, der zu 50% von der Ruhr und zu 50% von der Hille gespeist wird. Die Ruhr entspringt etwa 7km und die Hille etwa 3km von der Mühle entfernt.
1934 wurde die Turbine eingebaut, die das Wasserrad ablöste. Diese Turbine treibt heute noch die 1,5 Tonnen Roggen-Rüttelmaschine an. Zusätzlich wird ein Generator zur Stromerzeugung durch Wasserkraft in Betrieb gesetzt.
Am Arbeitsablauf hat sich im Vergleich zu früheren Generationen nur wenig geändert. Die Mühle war Mahl- und Ölmühle zugleich. Roggen und Hafer wurden zu Mehl gemahlen. Leinsamen zu Öl geschlagen und Ölkuchen für das Vieh hergestellt. Es wurde Hafergrütze gemahlen. Gerste geschält und damals auch Malz für die kleineren Bierbrauereien gemahlen.
Auch heute wird das Getreide von den Bauern geliefert, in einer Anlage getrocknet und mit Elevatoren (Hebewerke) über Wasserkraft in Silos befördert. Dann wird das Korn gereinigt, geschält und mit Hilfe der Walzenstühle und des "Sichters" zu Mehl gemahlen.
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