John Brinckman - Rostocker Legende
Der niederdeutsche Erzähler und Lyriker wurde 1814 als Sohn eines Rostocker Kapitäns und Schiffseigners geboren. Nach dem Studium in seiner Heimatstadt wanderte er 1839 nach Amerika aus. Er gehört damit zu den Tausenden Mecklenburgern, die im 19. Jh. ihre Heimat verlassen haben. Mecklenburg war aufgrund der sozialen Mißstände besonders stark von der Auswanderung betroffen.
Bis 1842 arbeitete Brinckman dort als Journalist und Übersetzer und kehrte dann nach Mecklenburg zurück. Bis er seine Anstellung am Güstrower Realgymnasium 1849 erhielt, verdiente er seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer bei verschiedenen Adelsfamilien.
In seinen Erzählungen und Gedichten, die ihn an die Seite von Fritz Reuter und Klaus Groth rücken, schildert er realistisch die sozialen Mißstände in Mecklenburg. Auch seine Amerikaerfahrungen finden Niederschlag in Aufzeichnungen und Versen.
John Brinckman - wichtig ist, daß man den Vornamen nicht englisch ausspricht. Brinckman, der Nachname ist die nächste Klippe, denn dieser Brinckman schreibt sich nur mit einem "N" am Ende. Trotzdem sagt man nicht Brinckmaan, sondern einfach Brinckman. Ob sich der gebürtige Rostocker über diese Probleme Gedanken gemacht hat, ist nicht überliefert. Dagegen hat er uns aber eine einmalige Gestalt überliefert - so richtig aus dem Rostocker Leben des 19. Jahrhunderts gegriffen.
Sein Kaspar Ohm, der poltrige, hochfahrende, einfältige und trotzdem liebenswerte Kapitän im Ruhestand erhielt in Rostock sogar ein Denkmal, gestaltet von Jo Jastram. Brinckmans Worte wurde dort sozusagen in Bronze gegossen:
"Kasper Ohm stünn all vör sin Husdör un hadd sick heel fein makt, sinen brunen Sünndagnahmiddagschen und sin niegen Manschester Kneebücksen an, den Dreemaster un de Staatsprück mit den langen Zopp up'n Kopp, in sin Fust dat grote spansche Ruhr mit den sülvern Knop, un dorto drög he sin roßleddern Stäwel mit de gälen Wadenstülpen. He kladdert ok richtig de Wanten von den Voßwallach in de Högd. Sin Fru steiht ok vör de Dör, sleiht de Hänn oewer'n Kopp tosamen un schrigt: 'Männing, lieb Männing! Wo mich das man ginge! Steig mich liebersten man wieder runter, Kasping! Das ginge mich in'n Leben nich gut! Bitte, bitte, steig mich wieder nieder, wo du nich wolltest, daß ich meine alten, bösen Krämpfen kriegen sollte! Christoffern sein altes Farrt sieht so bätsch aus. Kuck mich bloß, wo es die Ohren niederzöge!' Dor würd oewerst Kasper Ohm so äklig as ne Kratzböst und schüll: 'Holl dinen Gösesnabel, Fru, un räsoneer nich as 'n oll Waschwif an der Balge!'"
Das ist die Handlung, die Kasper Ohm umgibt, während der Fahrensmann sich auf dem ungewohnten Fortbewegungsmittel mühsam zu halten sucht.
John Brinckman starb 1870 in Güstrow. Rostock benannte sogar einen ganzen Stadtteil nach ihm.
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