Der Jüdische Friedhof Soltau ist ein Jüdischer Friedhof in Soltau (Landkreis Heidekreis, Niedersachsen). Er ist ein geschütztes Kulturdenkmal.BeschreibungAuf dem Friedhof, der am Böningweg Nr. 7 liegt, befinden sich neun Grabsteine bzw. Grabsteinreste (drei Steine mit Inschrift und sechs Fragmente bzw. Sockel) für Juden aus Soltau und Umgebung, die in den Jahren 1721 bis 1926 verstorben sind. Die ursprüngliche Anzahl der Gräber und die Namen aller Beigesetzten sind heute nicht mehr bekannt. Der Friedhof umfasst heute nur noch 138 m² von ehemals 219 m². Für die Pflege ist die Stadt Soltau zuständig.GeschichteDie letzte Beerdigung auf dem jüdischen Friedhof fand 1926 statt. Der Verstorbene war der Soltauer Armenpfleger und Bezirksvorsteher Simon Aron, nach dem heute der Simon-Aron-Gang in der Soltauer Innenstadt benannt ist. Aron hinterließ sein Geld der Stadt Soltau, um damit die Erhaltung des Jüdischen Friedhofs zu sichern. Doch das Geld wurde bereits 1936 vom damaligen Bürgermeister Willy Klapproth konfisziert, der Friedhof wurde verwüstet. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden Grabsteine zerstört und gestohlen.Nach Kriegsende ließ der Kaufmann Otto Uebe 1945 die verbliebenen Überreste des Friedhofs zusammentragen und an alter Stelle wieder aufstellen. Die Anordnung der Grabsteine entsprach dabei allerdings nicht der ursprünglichen, der Platz war ebenfalls verkleinert worden. Da die Stadt fälschlicherweise davon ausging, dass der Friedhof 30 Jahre nach der letzten Belegung, also im Jahr 1956, aufgehoben und damit entfernt werden könnte, wurde jahrzehntelang nichts zur Instandhaltung getan. 1952 stellte der Stadtbaumeister Wilhelm Crome bei einer Sichtung neun Grabsteinreste und drei Grabeinfassungen fest. Als sich schließlich herausstellte, dass jüdische Friedhöfe ewigen Bestandsanspruch haben, wurde er 1953 teilweise instand gesetzt. Der vordere Teil des Grundstücks Böningweg 7 wurde im gleichen Jahr an Privatpersonen verkauft. Erst im Juni 1956 wurde das Vorhaben "Beseitigung des Judenfriedhofs in den Neuen Gärten" zu den Akten gelegt und auch der hintere Teil des Grundstücks verkauft.
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