Klingenberg am Main ist eine fränkische Stadt im bayerischen Landkreis Miltenberg.
Ein römischer Weihestein, ein frühmittelalterlicher Ringwall und der wahrscheinlich auf alemannische Zeit zurückgehende Grubinger Kirchhof an der Straße nach Großheubach sind die ältesten Zeugnisse der Klingenberger Geschichte. Im 2. Jahrhundert nach Christus errichteten die Römer als Grenzbefestigung den Limes durch Deutschland, der auf Trennfurter Seite entlang des Mains verlief. Die Palisaden wurden in Trennfurt durch ein Kastell ergänzt.
Im Jahr 1100 nennt sich ein Edler namens Heinrich nach der alten Clingenburg; er gehörte dem Adelsgeschlecht der Reginbodonen an. Die staufische Clingenburg wurde 1177 von Conradus Colbo erbaut, der als kaiserlicher Mundschenk zum engen Vertrautenkreis Barbarossas gehörte. Um 1250 zog die Familie derer von Bickenbach auf die Burg, die in der Folgezeit im Heiligen Römischen Reich zahlreiche einflussreiche Ämter besetzte und des Öfteren als Vermittler in der Reichspolitik auftraten. In der Zeit der Bickenbacher wurde die Stadt Klingenberg unterhalb der Burg erstmals urkundlich erwähnt, nämlich im Jahre 1276.
Nach dem Aussterben der Bickenbacher 1500 fielen Stadt, Burg und Herrschaftsbereich an das Fürstbistum Mainz, das sich über die meisten Gebiete am bayerischen Untermain erstreckte – das heutige Oberzentrum Aschaffenburg war bereits seit dem 10. Jahrhundert mainzisch und Zweitresidenz des Mainzer Kurfürsten. 1552 wurde die Klingenberger Altstadt wie zahlreiche andere Städte vom Ansbacher Markgrafen Albrecht Alcibiades im Markgräflerkrieg fast vollständig zerstört. In den darauf folgenden Jahrzehnten fand der Wiederaufbau statt.
Nach Auflösung des Fürstbistums Mainz im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 gehörte Klingenberg zunächst dem neugegründeten Fürstentums Aschaffenburg des Reichserzkanzlers Karl Theodor von Dalberg, das 1810 in das Großherzogtum Frankfurt mit der Hauptstadt Aschaffenburg umgewandelt wurde. Nach dem Wiener Kongress 1814 kam Klingenberg mitsamt der gesamten Region Aschaffenburg/Miltenberg und dem Großherzogtum Würzburg (dem politischen Nachfolgestaat des Fürstbistums Würzburg) an das Königreich Bayern.
Im 19. und Anfang 20. Jahrhundert brachte der Stadt Klingenberg das Tonbergwerk (1567 erstmals erwähnt) großen Wohlstand. So wurden den Bürgern Ende des 19. Jahrhunderts die Steuern erlassen und ein Bürgergeld ausgezahlt, außerdem wurden unter anderem ein Aussichtsturm, eine Mainbrücke, eine Schule, ein neues Rathaus sowie zahlreiche elegante Bürgerhäuser gebaut (Wilhelmstraße, Ludwigstraße). Zudem erhielt Klingenberg als eine der ersten Gemeinden der Region 1897 ein unterirdisches Stromnetz mit eigenem Elektrizitätswerk. Die Einwohnerzahl stieg schnell an.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges fanden 1945 in Klingenberg Kämpfe zwischen deutschen Truppen und den vorrückenden Amerikanern statt. Die Deutschen zogen sich schließlich zurück, sprengten jedoch vorher die Mainbrücke zwischen Klingenberg und Trennfurt, die erst 1950 ersetzt werden konnte. Die historische Bausubstanz der Stadt wurde durch die Kämpfe kaum beeinträchtigt.
Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde Klingenberg 1976 mit den bis dahin selbständigen Gemeinden Röllfeld und Trennfurt zur neuen Stadt Klingenberg vereinigt.
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