1. Geschichtliches
Die Stadt Stendal lässt sich aus zwei Blickwinkeln betrachten:
Aus Sicht des historischen Stadtkerns mit einer Fülle von
kulturellen Veranstaltungen, – oder aus Sicht von 18.000
Einwohnern der Plattenbaugebiete, deren soziale und
kulturelle Integration in das Stadtleben durch verschiedene
Hindernisse eher verstellt ist.
Die Stendaler Wohnungsbaugesellschaft (SWG) und der
Kunstsalon Monika von Puttkammer organisierte im Sommer
1998 ein vierwöchiges Kurzzeitprojekt: „Kunst- und
Kulturwochen im Stadtseegebiet – Die Kunstplatte".
Beteiligt waren etwa 50 Jugendliche, Künstlerinnen und
Künstler aus den Bereichen bildende Kunst, Fotografie,
Schauspiel und Musik, aus dem handwerklichen Bereich, eine
Tischlerin und ein Elektriker. Zu den Kunstausstellungen,
Präsentationen der Kursergebnisse, Musicalpremiere,
Kleinkunstprogrammen und der Aufführung des Theaters der
Altmark wurden die Bewohner des Stadtseegebietes
eingeladen. Aufgrund der Besucherzahlen und der positiven
Rückmeldungen, sowie auf Bitten der Eltern, Jugendlichen
und Anwohnern wurde im November 1998 der Verein „Die
Kunstplatte e.V.“ gegründet und als gemeinnütziger Verein
anerkannt.
Im Januar 1999 nahm die Kunstplatte e.V. zunächst mit
Sponsorengeldern und ehrenamtlicher Unterstützung ihre bis
heute erfolgreiche und weit über die Stadtgrenzen hinaus
anerkannte Arbeit auf.
2. Fördern durch Fordern
Die Kunstplatte e.V. verfolgt ein Konzept der sozialen
Integration durch das Erlernen von Kunstfertigkeiten,
verbunden mit überschaubaren und erreichbaren Zielen. Hier
liegt der Unterschied zur Schule oder der üblichen
Jugendfreizeitpädagogik. In einer Gesellschaft, die für die
Bewohner sozial schwieriger Quartiere kaum Hoffnung auf
Erfolg macht, erweist sich die Erfahrung der engen Beziehung
von „Lernen“ und „Können“ als wichtiges Hilfsmittel.
Wer in vielen Wochen unter Anleitung von Professionellen
lernt wie beispielsweise:
– Kleider entworfen, geschneidert und in einer Modenschau
präsentiert werden,
– was redaktionelle Arbeit an einer Zeitung bedeutet oder
– wer "Bühnenerfahrung" gesammelt hat,
entwickelt ein anderes Selbst- und Lernbewusstsein. Dies
zeigen nicht nur die erzielten Erfolge. Auch das persönliche
Feedback der Jugendlichen, sowie die Rückmeldungen von
Eltern und Medien zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg
sind.
Als Kulturzentrum im Stadtseegebiet bietet die Kunstplatte,
also nicht isoliert, Ausstellungen und kulturelle
Veranstaltungen an, sondern sie hat eine neue Form der
Vermittlung von Kunst und Kultur als Teil der
Lebensgestaltung und sozialer Aktivitäten entwickelt, an die
auch die Bewohner der Innenstadt und des Landkreises Anteil
nehmen und aktiv teilnehmen.
Jugendliche werden an Kunst und Kultur durch eigenes
Gestalten herangeführt, junge Künstler gefördert und dasUmfeld, sei es in der Familie oder die direkte Umgebung
positiv beeinflusst. Damit trägt die Kunstplatte langfristig
gesehen wesentlich zu einer Umfeldverbesserung durch
soziokulturelle Integration bei. Das Projekt hat als Pilotprojekt
angefangen und befindet sich noch in diesem Stadium. Um das Projektziel und
die damit angestrebte Nachhaltigkeit zu erreichen, ist es erforderlich, das gesamte Wohngebiet Stadtsee in die Aktionen der Kunstplatte einzubeziehen. Hierfür sind eigene Aktivitäten vorzusehen, die über das reine Angebot und die Organisation von Kursen und Veranstaltungen hinausgehen. Der Ansatz der Kunstplatte geht davon aus, die sozialen und daher kulturellen Bedürfnisse insbesondere der jüngeren Bewohner des Stadtseegebietes zu erkennen, zu nutzen und zu fördern.
Die Kunstplatte dient damit als Kristallisationspunkt für nachbarschaftliche Unterstützung mit Bewohnerbeteiligung, als kulturelle Begegnungsstätte, und im Sinne der Gewaltprävention alsUnterstützungsmaßnahme für Kinder und Jugendliche.
Die Zukunft
Jedes Projekt wird öffentlich präsentiert bzw. aufgeführt,
diesen Anspruch haben wir uns gestellt und werden wir
auch in der Zukunft umsetzen.
1. Durch die weitere Entwicklung neuer, aber auch bewährter
Formen der Kinder- und Jugendarbeit der Kunstplatte im
künstlerischen und kulturellen Bereich muss es uns
gelingen, stetig „Nachwuchs“ für unseren Verein zu
gewinnen. Und dies nicht nur für die Projekte, also junge
Choreografen/Innen, Regisseure/Innen,
Gesangslehrer/Innen, Künstler/Innen usw., sondern auch
für die Leitung und Organisation des Vereins „Kunstplatte
e.V.“
2. Die „Off-Bühne“ wird mit Leben gefüllt, indem vier
wöchentliche Aufführungen eigener Projekte, von
Produktionen anderer Partner (Musikschulen,
Fachhochschulen u.a. junger Künstler)organisiert und
durchgeführt werden. Dieses Leben in der Kunstplatte
lassen uns immer mehr zu einem Kunst- und
Kulturzentrum im „Plattenbaugebiet“ Stendal-Stadtsee
werden.
3. Unser großes Ziel ist der Aufbau einer Struktur, in der
Grundkurse wie Gesang, Tanz, Schauspiel, Maske,
Kostüm- und Bühnenbild entstehen und gemeinsam
nachhaltig die „kleinen und großen“ zukünftigen Projekte,
Performance, Theater- und Musicalaufführungen,
realisieren.
hinzufügen eines Kunstplatte e.V.-stadtplans zu ihrer webseite;
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