Die Martin-Luther-Kirche ist nach der Zerstörung einer Kirche aus dem Jahre 1775 im Zweiten Weltkrieg die zweite lutherische Kirche in Emden, einer Stadt, in der nach der Emder Revolution von 1595 bis 1685 nur noch die reformierte Religion gelehrt werden durfte.BaugeschichteIm seit der Reformationszeit reformiert geprägten Emden waren ab 1595 lutherische Gottesdienste verboten. Erst 1685 erlaubte der Magistrat der lutherischen Minderheit die Ausübung einiger Gottesdienste pro Jahr. Zu diesem Zweck wurde in der Mühlenstraße aus zwei Privathäusern ein Gottesdienstraum eingerichtet, der von außen nicht als Sakralbau erkennbar war. Bald schon war dieses Provisorium zu klein und wurde 1774–75 durch einen repräsentativen Neubau im Bollwerk abgelöst, der im Rokoko-Stil gestaltet war. Für die neue Kirche bauten 1773–75 Cornelius Geerds Wallies und Dirk Lohmann eine kleine Orgel, die über sieben Register verfügte. 1779–81 erweiterten Johann Friedrich Wenthin und 1839–41 Wilhelm Caspar Joseph Höffgen das Instrument, das 1892 durch einen Neubau durch P. Furtwängler & Hammer ersetzt wurde. Beim Bombenangriff am 7. Juni 1942 wurde diese Kirche mitsamt der Inneneinrichtung zerstört. Nach Beendigung des Krieges konnte die Gemeinde an der Graf-Edzard-Straße eine ausgediente Wehrmachtsbaracke aus Holz erwerben und mit schlichtem Altar und einer kleinen Orgel zur Notkirche umgestalten. Für diese Kirche baute Paul Ott ein Orgelpositiv mit sieben Registern, die im Brustwerk der neuen Orgel von Alfred Führer aus dem Jahr 1955 weitgehend übernommen wurden. Die Führer-Orgel wurde in die neue Kirche überführt und 1959 auf 42 Register erweitert, 1994 aber abgetragen.
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