Emmerich's älteste Gaststätte an der Rheinpromenade und Sky-Bar. WLAN für Gäste ist vorhanden.
Das historische Gasthaus „Onder de Poort“
In einem früheren Zeitungsartikel ist zu lesen, dass die älteste Gaststätte in Emmerich das Wirtshaus
„Onder de Poort“ ist.
Bereits im Jahre 1414 gebaut wurde es von der Familie Ricken übernommen, deren Tochter Kätchen, die später den Grafen von Wartenberg heiratete, zuletzt das kleine Schlösschen Borghees bewohnte.
Das Wirtshaus „Onder de Poort“machte äußerlich eher den Eindruck einer kleinen Festung als einer Gaststube. Als Eingang diente keine Tür, sondern ein großes , rot-weiß diagonal gestrichenes, Holztor. Wer jedoch einen Blick ins Innere tat, spürte gleich, wie viel Behaglichkeit und gastliche Wärme die altertümliche Einrichtung ausstrahlte. Die gescheuerten Tische und Stühle aus Rohrgeflecht sprachen für den altdeutschen StilDie Theke war aus schwerem Holz mit wunderbaren Verzierungen. Die Stube glich besonders in künstlerischer Hinsicht einem kleinen Schmuckkästchen. Die Wand war mit echten Delfter Kacheln geschmückt.
Dazu kam das „Vater unser“ in Bildern und viele kunstschmiedende Gegenstände. Über der Theke hing eine alte, 1m hohe Uhr. Sie trug ein großes Messinggewicht un musste jeden Abend aufgezogen werden.
„Onder de Poort“ hatte mehrere Gasträume. Neben dem Lokal lag die sogenannte „Blaue Kammer“. Ein paar Stiegen höher lag die „Opkammer“ mit dem „Beddekast“, einem alten , großem Bettschrank. Bei Hochwasser , wenn das Wasser des Rheins in der Wirtschaft stand, wurde hier der Wirtsbetrieb weitergeführt. Eine Wendeltreppe, die nur durch einen Strick gesichert war, führte in die Privatwohnung.
Es herrschte immer ein reges Leben. Arm und Reich gingen hier gerne Ein und Aus. Es fehlte nicht an der urwüchsigen Stimmung, wie sie in der Stadt zu Hause war. Nicht zuletzt ließen sich hier vornehmlich Fremde, Schiffer und Reisende zu einem kühlen Trunk nieder. Selbst hohe Persönlichkeiten, wie der Kurfürst „Jan Wellem“ aus Düsseldorf, hielten hier Einkehr.
In der Hauptsache wurde damals Schnaps getrunken. Die Schnapspumpe, die hinter der Theke stand, reichte oft nicht aus, um den Bedarf zu decken. Die begehrte Spezialität war das „Zitrönchen“,ein Schnaps mit einer Zitrone. Vorsorglich war links neben dem Eingang des Wirtshauses eine Wasserpumpe aufgestellt. Auch wurde beim Trinken viek geraucht. Auf den Tischen standen große, mit Tabak gefüllte Schüsseln.
Jeder konnte rauchen soviel er wollte, er brauchte nichts dafür zu bezahlen.
In dem bekannten Wirtshaus waren Ordnung und Anstand die erste Bürgerpflicht. Man duldete nicht, dass irgendjemand aus der Reihe tanzte. Selbst das Fluchen war nicht gestattet. Wenn jedoch jemand zu fluchen wagte, setzte der Besitzer den Betreffenden kurzerhand an die frische Luft, ohne dass er von ihm auch nur einen Groschen für das Getrunkene nahm.
Am 07. Oktober 1944 wurde auch das Wirtshaus
„Onder de Poort vollständig vernichtet.
Das heutige Haus wurde gegen Hochwasser 1,5m höher gelegt und mit einer Terrasse versehen, so dass der Gast an sonnigen Tagen einen herrlichen Blick auf den Rhein genießen kann.
Quelle: „Gaststätten in Emmerich“, Emmericher Geschichtsverein, Bernd Schugt
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