Die Ottensteiner Hochebene liegt im Herzen des wild-romantischen Weserberglands.
Die Ottensteiner Hochebene v. Bernhard Flemes
Wir entnehmen diese zeitlos gültige, treffende Landschaftsschilderung dem 1923 erschienenen Buch vom Weserbergland „Strom und Hügel“ (Verlag F.A. Lattmann, Goslar am Harz).
Wälder steigen die Hänge hinan, eilen durch Schluchten und Täler zur Höhe, halten vor der Höhe an und heben die weite Platte der Hochebene ins Licht. Ist es Winter, so sieht man von fern ihren silbernen Strich vor dem Himmel, wenn unten längst der Schnee geschmolzen ist. Durch seitliche Täler gewahrte man wohl eine Windmühle, die Umrisse eines Häusertrupps oder windzerzaustes Buschwerk hoch auf der Kante und alles scharf gegen den Himmel gesetzt. Sonst verdeckt der Wald das hochgelegene Land mit allem was drauf ist.
Man steigt von der Weser oder dem Nebenflüsschen Emmer hinauf, sieht sich oben erstaunt um und findet eine in sich geschlossene Landschaft. Dörfer ducken sich in flache Mulden, um vor den scharfen Winden Schutz zu haben, die jedem Baum und Busch seine besondere Form geben. Wo der Boden besser ist, wogen gute Kornfelder, oft aber klingt, wenn die Bauern ihre Felder bearbeiten, die Hacke an den Stein. Der größte Ort ist der namensgebende Flecken Ottenstein. Wiesen gibt es, besonders in der Nähe der tiefen Waldsäume, die mit Blumen und Schmetterlingen allein auf der Welt zu sein scheinen und im Frühling gelb sind von Schlüsselblumen. Pumpwerke fördern Wasser hinauf. Einige Dörfer haben einen zuverlässigen Brunnen. Ist das Jahr nicht zu trocken, so kann es leidlich gute Ernten geben. Die tief eingewaschenen Täler sind von einer stillen Schönheit, mögen sie im Walde mit Bachläufen gehen oder mit Wiesen, Weiden und kräuterblühenden steinigen Halden sich langsam zur Hochfläche winden.
Die paar hundert Meter sind eigentlich gar keine Höhe. Und doch erscheinen sie dem Wanderer bedeutend, weil ringsum hinter der weiten Feldfläche die orchestrale Musik des Weserberglandes ertönt.
Der Sehenswürdigkeiten-Trotter wird sich hier oben bald verdrücken, zumal hier die Sonne heißer brennt, der Regen toller klatscht, der Schneesturm wilder wirbelt als in den Tälern. Der herzhafte Wandersmann dagegen wird jene Befreiung finden, die das Untertauchen in eine in sich geschlossene Landschaft gewährt. Er wird still beglückt die weit ausgeschwärmten Waldsäume umstreichen, den schlanken Schwingungen der Berge nachschauen, die grünen Täler liebkosen und in flachen Wiesenmulden rasten, die außer den abschließenden Linien des Geländes nur den Himmel und höchstens ein Stückchen Wald zeigen. Wer die Lust des Höhenwanderns zu genießen versteht, dem ist es gleich, ob die Höhe dem Himmel ein paar hundert Meter näher oder ferner liegt.
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