Ulm Jazzkeller, well known for craziness, outstanding & weird music, partying hard. Since 1963. Yep.
Ulm Jazzkeller, well known for craziness, outstanding & weird music, partying hard. Since 1963. Yep.
Ulms legendärer Jazzkeller. Studentisch-ehrenamtlich als Referat des UstA e.V. geführt. Am Beginn oder jähes Ende so manch einer Akademikerkarriere. Beginn, Zwischen- oder Gipfelstation steiler Künstlerlaufbahnen.
Gegründet anfang 1963 von Studenten der vormaligen staatlichen Ingenieursschule (heute: Hochschule) Ulm im sogenannten "Stall am Saumarkt". Da das ursprüngliche Gewölbe bei jedem Gewitterregen unter Wasser stand folgte ein Umzug in die heutigen Räumlichkeiten im Festungswerk XX unweit der Hochschule in der Prittwitzstr.. Der Name Sauschdall zollt den Gründertagen Tribut.
Ab den Gründertagen gastieren im Sauschdall Jazzgrößen wie die Dutch Swing College Band, Traditional Jazz Studio Prag, Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, John McLaughlin, Manfred Schoof, Joe Viera, die Indonesian All Stars, die Dave Pike Set, Volker Kriegel, Champion Jack Dupree, Jean-Luc Ponty, Dollar Brand und viele Andere mehr ... der Süddeutsche Rundfunk produziert "Treffpunkt Jazz"-Konzerte im Sauschdall und auch der Bayerische Rundfunk kommt zum ersten Mal nach Ulm. Ausgerechnet in den Sauschdall.
Bauliche Mängel, Finanzielle Schwierigkeiten ... stets wiederkehrende Tagesordnungspunkte. Säuft nicht gerade der halbe Laden ab, braucht der sich selbst tragende Club kräftige Programmzuschussgelder. Die sogenannte "vergammelte Jugend" und Drogen sorgten für Schlagzeilen in der Presse und nicht zuletzt immer wieder Ärger mit Insassen der benachbarten Uniklinik.
Im Mai 73 wird das Programm erweitert. Ab jetzt gibt es Folk im Sauschdall. Ein weit gespannter Bogen von Politsong über Folklore bis zum Underground bereichert ab jetzt das Programm ... bis weit in die 80er fester Bestandteil. Der Sauschdall wird zum Jazz-&Folkkeller. Der Laden brummt. Ulmer Sprichwort dieser Tage: Sauschdall - am Freitag voll, am Samstag anspruchsvoll.
Ende der 80er dann ein großer Umbau. 1988 Eröffnung des CAT als weiteres UstA-Referat im Obergeschoß des Festungsgemäuers. Anfang der 90er dann Ganz Ulm auf TabTwo. Auch der Sauschdall. HipJazz ist Hip. Und HipHop. Ein Blick ins Sauschdall-Gästebuch verrät: Fanta4 was here! Und natürlich Ulms berühmter HipHop-export Kinderzimmer Productions.
Außerdem gehts avantgardistisch zu. Man wagt sich in Richtung Wave und Industrial. Jim o'Rourke im (vermutlich einmalig gesehenen) Duo mit Keiji Haino, Zeena Parkins, Embryo, The Ex, Brötzmann Massaker und Ähnliche gastieren in den 90ern im Sauschdall.
1996 konstituiert sich im Sauschdall die Bewegungsgruppe. FreeFM / Sauschdall / Bewegungsgruppe / Heimelektro-Ulm - Jedem Freund elektronischer Musik ein Begriff. Wöchentlich gibt sich die Crème de la Crème europäischer und transatlantischer Elektronikschaffender die Klinke in die Hand. *exklusiv in deutschland* oder *exklusiv in europa* -Vermerke schmücken das Sauschdall-Programm. Charlemange Palestine, Kreidler, Autechre, Pole, DMX Crew, Bochum Welt, Funkstörung, Atom Heart, Jeff Mills, Hans Nieswandt, Mouse on Mars ... Ulm, der Sauschdall - der Nabel der Elektronikwelt. Kurz und gut: Man hat Glamour für sich gepachtet.
Weil jedoch Ulm Provinz ist erkannte das potentielle Publikum die Aura dieses Bewegungsgruppenabends eher selten und die Musiker schraubten oft vor 30-40 Leuten an ihren Sequenzern. Quintessenz Herbst/Winter 98/99: Der Sauschdall ist gegen die Wand gefahren und wird dicht gemacht.
Herbst 1999: Nachdem ganz Ulm den Sauschdall vermisst findet sich eine Gruppe kulturinteressierter und engagierter Studenten und Ulmer Jazzenthusiasten. Der Sauschdall feiert Wiedereröffnung.
Es gastieren nationale und internationale Szenegrößen wie Albert Mangelsdorff (2001), Charlie Mariano, Mary Halvorson, Christy Doran mit NewBag, Tim Berne, Der Rote Bereich, Barbara Dennerlein, L14,16, Milan Svoboda, Sebastian Studnitzky, Yuri Honing, The Hub, Carsten Daerr, Hellmut Hattler, NuBox, Carlos Bica, Häns'che Weiss, Kristiina Tuomi, CLUSTER, Andrea Parkins, Ingrid Laubrock, das Orchester Bürger Kreitmeier, To Rococo Rot, Hans Joachim Irmler oder die AntiJazzer vom Kammerflimmer-Kollektief. Auch der tanzbar-elektronischen Vergangenheit ist man sich bewusst. An Clubabenden legen Sauschdall-Haus-DJs (u.a. eine Zeit lang Jens Döring / e.stonji oder derzeit DJ Marcelle van Hoof aus Amsterdam) und Gast-Soundmacher aus der regionalen und überregionalen Szene elektronisch-jazzig-funkiges bis eklektisches auf. Liveelektronik mit dem Belgischen Je M'en Fish-Kollektiv, Elektropunkhop mit Rainer von Vielen, DiskoKrautrock mit Rocket/Freudental, Human-Palim mit Feindrehstar, Diskurstechno mit der School of Zuversicht & DJ Patex. Man ist stets bemüht, die Klammer Jazz und Anderes möglichst weit zu öffnen.
DIE Institution in Ulm in Sachen Jazz, Avantgarde und zeitgenössischer Musik, immer interessiert an einem zeitgenössischen und impulsgebenden Popdiskurs. Der Sauschdall ist mit rund 30 Konzerten im Jahr einer der größten Live-Veranstalter in Ulm. Und das komplett ehrenamtlich-unbezahlt!
hinzufügen eines Jazzkeller Sauschdall-stadtplans zu ihrer webseite;
Wir verwenden Cookies und andere Tracking-Technologien, um Ihr Surferlebnis auf unserer Website zu verbessern, Ihnen personalisierte Inhalte und gezielte Anzeigen anzuzeigen, unseren Website-Verkehr zu analysieren und zu verstehen, woher unsere Besucher kommen. Datenschutz-Bestimmungen