Seit mehr als 150 Jahren steht der Iburger Schützenverein für Gemeinschaft zwischen Jung und Alt und trägt alljährlich zum kulturellen Leben in unserer schönen Heimatstadt bei.
Der Schützenverein kann auf eine große Tradition hinweisen.
Viele Vereine im Iburger Schützenkreis und im Osnabrücker Land sind schon Jahrhunderte alt. Auch in Iburg hat es vor der Schützenvereinsgründung im Jahre 1869 schon zahlreiche Schützenfeste gegeben. Aus alten Aktenvermerken ist bekannt, dass bereits 1580 Walter Heringhus und ein Jahr später Everd Bode Schützenkönige waren.
Die Osnabrücker Bischöfe, die in Iburg residierten, waren den Iburger Schützen sehr zugetan. Sie spendeten ihnen zu ihren Schützenfesten einen Umtrunk. Von Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg erhielten die Schützen im Jahre 1654 nach erfolgreichem Adlerschuss eine Tonne Bier (132 l). Im Jahre 1659 gab es großzügiger Weise zwei Tonnen Bier.
Die Iburger hatten auch schon damals eine Schützenfahne, die auf der einen Seite das Wappen des Bischofs und auf der anderen Seite das Bildnis des Schutzpatrons St. Nikolaus zeigte.
Als Fähnrich wird im Jahre 1656 Friedrich Kramer erwähnt. Die alte Fahne unseres Schützenvereins war 1969 schon 100 Jahre alt und stark mitgenommen. Aus diesem Grunde hat der Schützenverein im Jubiläumsjahr eine neue Fahne erhalten. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläum gab der Schützenverein eine Gedenkmünze heraus.
Nach einer langen Zwischenzeit wurde der Schützenkönig in Iburg erstmals wieder am 24. Juli 1836 ausgeschossen, obwohl im Schatzregister von Iburg aus der Zeit von 1606 bis 1809 auch über das Vogelschießen berichtet wird, woraus zu schließen ist, dass der Schützengeist auch damals lebendig war. Weitere Schützenfeste in Iburg wurden in den Jahren 1837, 1838, 1839 und 1841 gefeiert.
Die offizielle Gründung des Schützenvereins Iburg führt auf das Jahr 1869 zurück, der in diesem Jahr sein erstes Schützenfest feierte. Die Königswürde errang damals Gastwirt Julius Kocke. Die ersten drei Könige regierten noch einsam auf ihrem Thron. Erst der vierte König, Bürgermeister Hermann Pohlmann, nahm sich im Jahre 1874 seine Gemahlin zur Regentin. Seitdem haben alle Schützenkönige auch eine Königin.
Die alte, wertvolle Schützenkette mit ihren historischen Plaketten ist eine Kostbarkeit des Vereins. Alle Könige haben sich auf diesen Plaketten verewigt. Später gab es dann eine Kette mit Silberplaketten der Königinnen. Sie wurde im Jahre 1910 von der damaligen Königin Gertrud Wacker gestiftet.
Nicht in jedem Jahr wurde das Iburger Schützenfest gefeiert. Es gab auch längere Zwischenpausen, so in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts und während der beiden Weltkriege.
Das 50- und 75-jährige Vereinsjubiläum wurde infolge der Kriege nicht gefeiert. Immer wieder aber gab es tatkräftige Männer, die den Verein neu belebten und nicht untergehen ließen. Seit dem Jahre 9126 feierten die Iburger Schützen in Verbindung mit dem Hauptfest auch ein Kinderschützenfest (Jungschützenfest). Die ersten vier Jungkönige hatten keine Königinnen, aber seit dem Jahre 1936 machten es die Jungen den Alten nach und erwählten sich jeweils eine Königin.
Der Schützenverein gliedert sich in mehreren Kompanien und Abteilungen. Die älteste Kompanie ist das Offizierskorps, gefolgt von dem Landsturm. Die Fahnenkompanie wurde 1951 gegründet, die 3. Kompanie 1978, fünf Jahre später wurde die 5. Kompanie ins Leben gerufen. 1986 versammelten sich Schützenschwestern und Schützenbrüder, um die 9. Kompanie zu gründen. Begeisterte Schützenschwestern schlossen sich im Jahre 1987 zur 1. Damenschießgarde zusammen. Die Jugend schließt sich der Schützenjugend an, aber unsere Kleinsten sind mit Freude im Green-Team.
2008 gründete sich die 11. Kompanie, in der sich junge, engagierte Leute zusammengefunden haben und seitdem besonders an den Schützenfesttagen immer für Stimmung im Zelt sorgen.
So zieht sich das Schützenwesen wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte unserer Stadt. Viel Glanz, Schönheit und manche frohe Stundn hängen damit zusammen. Das Schützenfest ist den Iburgern zur liebgewordenen Gewohnheit, zur Tradition geworden; sie fortzusetzen ist den Schützen Verpflichtung.
Auf allen Schützenfesten herrschte eine Bombenstimmung, besonders dann, wenn der neue König ausgerufen wurde.
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