Beim Kollegiatstift St. Johannes in Attendorn handelte es sich um eine Stiftung des 14. Jahrhunderts. Seine Aufgabe bestand in der Abhaltung gemeinsamer Stundengebete in der Pfarrkirche. 1825 wurde der Chordienst durch den Paderborner Generalvikar aufgehoben. Der Chorfonds besteht heute noch.Geschichte und EntwicklungDer Attendorner Kaufmann Johann von der Becke stiftete das Chorkapitel, das 1396 vom Kölner Erzbischof Friedrich III. bestätigt wurde. Der Stiftung gehörten sämtliche Priester aus Attendorn an. Ihre Aufgabe bestand darin, dreimal am Tag gemeinsam die kirchlichen Stundengebete zu singen. Zu diesem Zweck versammelten sie sich in der Pfarrkirche von Attendorn, dem so genannten Sauerländer Dom. (Es existiert in Arnsberg-Neheim ebenfalls ein "Dom". Kirchenpatron ist in beiden Städten Johannes der Täufer.) Der Chorfonds speiste sich aus Einkünften verschiedener Ländereien und Kapitaleinkünften und sicherte so die wirtschaftliche Grundlage des Chorkapitels.Das Chorkapitel hatte durchschnittlich fünf bis sieben Mitglieder. Es bestand aus dem Pastor und den Vikaren der verschiedenen ortsansässigen Benefizien. Der Senior war der jeweils älteste ortsansässige Priester. Er verwaltete das Vermögen und leitete die Organisation.1825 beendete der Paderborner Generalvikar Richard Dammers den Chordienst in Attendorn, mit der Begründung, die Geistlichen könnten sonst ihren wesentlichen Amtspflichten nicht mehr nachkommen.
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