Tinz ist ein Stadtteil von Gera in Thüringen.LageTinz gehört zum statistischen Bezirk Bieblach/Tinz im Norden der Stadt Gera. Die nördliche Grenze bildet die Bundesautobahn 4. Nach Westen erstreckt sich Tinz bis in die Flussniederung der Weißen Elster.GeschichteTinz geht auf eine Gründung des westslawischen Stammes der Sorben zurück, die im 7. und 8. Jahrhundert die Gebiete östlich der Saale besiedelten. In den Jahren 1885 und 1963 fanden Ausgrabungen im Areal des Gewerbegebiets Siemensstraße nördlich der Brahme statt. Die hierbei freigelegten Eisenschmelzöfen aus germanischer und Keramikfunde aus slawischer Zeit belegten, dass sich die Slawen in die von den Germanen verlassene Elsteraue niederließen und an der Einmündung des Brahmetals in das Elstertal eine Palisadenfeste mit Wallgraben errichteten. Hiervon leitet sich wahrscheinlich auch der Name Tinz ab: Das slawische Wort "tynec" kann mit Umzäunung oder Pfahlzaun übersetzt werden.Eine Urkunde des Naumburger Bischofs Udo II. von Veldenz, datiert auf den 25. Mai 1168, ist das älteste Schriftstück, das "Thinz" im Zusammenhang mit den als Zeugen genannten Herren "Luf" und "Heinrich von Thinz" erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit unterstand die Ortsflur der Äbtissin der Quedlinburger Reichsabtei. Im Dezember 1290 verpfändete Markgraf Friedrich von Meißen das "allodium Tyncz" an den Plauener Vogt Heinrich I. dem Älteren (1238-1303). Drei Jahre später, 1293, erhielten die Vögte von Weida das Eigengut Tinz und verkauften es 1331 an Heinrich IV. (1305-1343), Vogt von Gera. Mit der Errichtung einer mittelalterlichen Wasserburg bauten die Herren von Gera Tinz als "Forwergk" aus. Nach dem Aussterben der Linie der Vögte von Gera im Jahr 1550 - Heinrich XV. verschied kinderlos - gingen die Ländereien von Tinz an den Titularburggrafen von Meißen, des älteren Zweigs der Vögte von Plauen. Nach dem Aussterben der burggräflichen Linie von Meißen und Plauen im Jahr 1572 gingen alle Besitztümer an die Herren Reuß-Gera Jüngere Linie. Zu dieser Zeit war Tinz noch ein unregelmäßig parzelliertes Straßendorf und entwickelte sich an der Handelsstraße Nürnberg-Leipzig zu einem Handelsplatz nördlich von Gera.
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