Der TV Grafenberg hat folgende Abteilungen: Basketball, Boule, Fußball, Kickboxen, Tennis, Tischtennis, Turnen & Gymnastik
In den Herbst- und Wintermonaten des Jahres 1887 beginnen einige junge Turner des wenige Jahre zuvor gegründeten Turnverein Gerresheim für den noch kleinen, aber an Einwohnerzahl und Selbstverständnis wachsenden Stadtteil Grafenberg mit den Vorbereitungen zur Gründung eines eigenen Turnvereins. In der Gründer- und Mitgliederliste der Gründerversammlung vom 12. August 1888, des „Dreikaiserjahres", werden die Namen von 21 Grafenberger Bürgern eingetragen. Der Verein nennt sich „Grafenberger Turnverein", ändert aber mit der Eintragung in das Vereinsregister den Namen in „Turnverein Grafenberg 1888 e. V."
In einem alten Dokument findet sich der Satz: „Obgleich von verschiedenen Seiten dem Verein die Lebensfähigkeit abgesprochen und die Gründung zu hintertreiben versucht worden war, gedieh dieser zusehends, getragen von der Sympathie der Bürgerschaft". Es war ein Verein der Bürger, ein Verein des Stadtviertels. Er ist es geblieben bis heute, auch wenn seine Wurzeln inzwischen weiter reichen wie nach Flingern, Gerresheim, Derendorf, Bilk und Erkrath. Ohne Mäzene und Sponsoren hat der Verein aus eigener Kraft und mit viel Idealismus und viel „Miteinander" auch sehr schwere Zeiten überstanden.
Noch im Gründungsjahr nimmt der kleine Verein an ersten Wettkämpfen teil, gründet eine Schülerabteilung und zählt im Jahr der festlichen Fahnenweihe - 1890 - bereits 64 Mitglieder. Geturnt wird mit und ohne Gerät, zuerst auf dem Gelände des heutigen Wasserwerkes nahe der Pfeifferbrücke, später dann auf dem Staufenplatz. Fehlende Turngeräte leiht der Düsseldorfer Turnverein von 1847 in großzügiger Nachbarschaftshilfe solange aus, bis man sie aus eigenen Mitteln selbst beschaffen kann.
Basis der sportlichen Betätigung bleibt bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts das Turnen. Die Vereinschronik weiß von vielen Teilnahmen und auch Erfolgen bei Stadt-, Kreis und Gauturnfesten.
In der Mitte des ersten Jahrzehntes des neuen Jahrhunderts beginnt auch der TVG mit den ersten leichtathletischen Disziplinen wie Laufen, Werfen, Weit- und Hochspringen, sogar Stabhochspringen
1911 wird eine am Staufenplatz spielende „wilde", bisher vereinslose Fußballmannschaft eingegliedert, deren Tradition sich bis heute fortsetzt. Während 1897 ein erster Versuch zur Gründung einer „Damenriege" noch scheiterte, gelingt 1912 der Aufbau einer Damenabteilung.
Ein Ehrenbuch wird angelegt, in dem alle sportlichen Erfolge im Detail registriert werden. Trotz des Ersten Weltkrieges gehen die sportlichen Wettkämpfe weiter. 1918 allerdings bleibt die Seite unter der Überschrift „Sieger des Jahres 1918" leer. Die Vereinschronik nennt 27 Mitglieder, die in diesem ersten großen Krieg ihr Leben ließen.
Die zwanziger Jahre bringen neuen Aufschwung. Nachdem man inzwischen auf dem Gelände hinter der Gutehoffnungshütte hatte Sport treiben dürfen, beginnt man nun links der Düssel, auf dem Gebiet der heutigen Ostparksiedlung, mit dem Bau eines eigenen Sportplatzes mit Vereinshaus - in Eigenbau, versteht sich!
Als das Sportgelände und seine Umgebung links zur Bebauung freigegeben wird, muss der Verein erneut umziehen, auf das Gelände rechts der Düssel, zur Sulzbachstrasse hin. Alte Berichte sagen, dass der Boden des bisherigen Sportplatzes von den Mitgliedern buchstäblich in Eimern" zum neuen, sumpfigen Platz getragen wurde. 1933 kann dann dieser Sportplatz, der dem Verein auch heute noch dient, eingeweiht werden; ebenso das bescheidene Vereinshaus.
Zwar wird 1938 das fünfzigjährige Bestehen des TVG noch „rauschend" gefeiert, doch brechen dann auch für ihn sehr harte Jahre an. Die meisten Sportarten kommen zum Erliegen. Mit dem Kriegsende wird das Betreiben von Sport jeglicher Art verboten, das Sportgelände beschlagnahmt. Aber schon im November 1945 erreicht der Verein mit seiner politisch völlig unbelasteten Führung die Aufhebung des Sportverbotes und der Beschlagnahme. Ein Neuaufbau kann beginnen.
Das seit Anfang der 40erJahre in unserem Verein betriebene Basketballspiel nimmt schnell großen Aufschwung. Rund 10 Jahre nach Gründung einer entsprechenden Abteilung spielt die Herrenmannschaft in der Bundesliga, kann dieses Niveau aber nicht lange halten, zumal der Verein den finanziellen Anforderungen in dieser Spielklasse nicht gewachsen ist. Die sehr rührigen Basketball-Damen aber werden Anfang der 70er Jahre Pokal-Vizemeister und auch Pokalmeister. Nach der Fusion mit der Basketball-Abteilung des Allgemeinen Rather Turnvereins zur Düsseldorfer Basketball Gemeinschaft (DBG) erringen sie 1976 und 1977 die Deutsche Meisterschaft und werden 1978 auch Pokalsieger.
Auch andere Aktivitäten treten an die Stelle früherer Sportarten. So wird die 1961 gegründete Tennisabteilung mit ihren heute rund 350 Mitgliedern und 6 Plätzen ein wichtiger und starker Zweig des Vereins. Nachdem diese Abteilung Ihre aus den 60er Jahren stammende Umkleidebaracke gegen Ende der 70er Jahre durch einen kleinen Steinbau mit Aufenthaltsraum ersetzen konnte, feierte sie zu ihrem 25jährigen Bestehen die Einweihung eines modernen Umkleide und Sanitärblocks.
Die Mitte der 50er Jahre wieder aufgebaute Fußballabteilung hat für die Kleinsten, die Jugend und selbst für die „Alten Herren" ihre Attraktion nicht eingebüßt. Gymnastik, Tischtennis und neuerdings das aus Frankreich gekommene Boulespiel vervollständigen das Angebot des TVG an Sport und Spiel.
Der TVG zählt heute rund 1100 Mitglieder quer durch alle Altersgruppen, berufliche und soziale Schichten. Seine wichtigste Aufgabe sieht er nicht im bedingungslosen Streben nach Meistertiteln, sondern im Breitensport, in der Jugendarbeit und in der Geselligkeit. Er war und will es immer bleiben: Ein Ort des Sichbegegnens für alle Bürger. Für die Jugend eine Möglichkeit des Sichkennenlernens außerhalb der Disco. Gelegenheit zur gesunden körperlichen Betätigung für jede Altersgruppe. Eine Möglichkeit, einen freien Tag sinnvoll und in einer Gemeinschaft zu verbringen. Eine Alternative zur Straße für Jugendliche und Kinder.
So sieht und versteht sich der Turnverein Grafenberg nicht nur als eine sportliche, sondern vielmehr auch als eine soziale Institution.
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