Ving Tsun Kung Fu nach der Methode von Wong Shun Leung/Philipp Bayer
Ving Tsun Kung Fu ist ein alter Kampfstil, der im Süden Chinas entwickelt wurde und durch seine einfache, aber äußerst effektive Art besticht.
Mitte der Fünfziger Jahre rückte er durch die zahlreichen, regellosen Herausforderungskämpfe des Wong Shun Leung auf den Dächern und in den Hinterhöfen Hongkongs ins Licht der Öffentlichkeit und kam schließlich Mitte der Achtziger Jahre durch Philipp Bayer (langjähriger Schüler Wong Shun Leungs) nach Deutschland und Europa.
Ving Tsun basiert auf der Anatomie des Menschen und berücksichtigt die Grundlagen der Physik. Dabei wurden keine Bewegungen von Tieren, wie in anderen Kung Fu Stilen üblich, übernommen.
Showartige oder akrobatischen Bestandteile, wie wir sie aus Filmen kennen, die zwar spektakulär aussehen aber sehr unrealistisch sind, findet man hier nicht.
Ving Tsun kann weder nur als Kampfsport, noch als reine Kampfkunst klassifiziert werden. Es ist vielmehr ein Handwerk, das von jedem erlernt werden kann.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kampf- und Selbstverteidigungsstilen arbeitet das Ving Tsun "konzeptionell", d.h. es setzt nicht auf Technik gegen Technik sondern vermittelt dem Schüler bestimmte Prinzipien, welche ihm strategische Vorteile verschaffen um so seine Chancen im Ernstfall verbessern.
Wesentlich neben der vorteilhaften Positionierung ist das offensive Vorgehen gegen einen Angreifer. Anstatt die gegnerischen Angriffssymptome wie Hände und Füße abzuwehren, setzt man darauf, die Ursache, den Angreifer, beim Herankommen abzufangen, d.h. diesen durch gezielte Schläge oder Tritte auszuschalten.
Durch das Training wird eine Fertigkeit zur wirkungsvollen Selbstverteidigung erworben und enthält alles, was zum Kämpfen benötigt wird.
Das System ist auf Einfachheit und Effizienz ausgelegt und verfolgt das Ziel, seinen Gegner einfach und in kürzester Zeit zu immobilisieren sowie kampfunfähig zu machen.
Ving Tsun ist einzig und allein entwickelt worden, um in einer derartigen Situation zu bestehen.
Zwar lernt jeder Schüler dieselben Prinzipien und das gleiche System, doch wird der Einzelne aufgrund seiner Individualität und der eigenen körperlichen Beschaffenheit sein eigenes Ving Tsun entwickeln. Dies macht es zu einem besonders individuellen System und es besteht für jeden die Möglichkeit, seine körperlichen und geistigen Grenzen zu erweitern.
Das Ving Tsun Kung Fu besteht aus drei waffenlosen Formen sowie einer Holzpuppenform. Als Waffenformen enthält das System die Langstock- und die Doppelmesserform.
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