Der Weißenstädter See ist ein 48 Hektar großer Stausee westlich von Weißenstadt in der Einsattelung zwischen Schneeberg und Waldstein im Fichtelgebirge. Der See ist als eutropher, ungeschichteter Flachsee mit einer maximalen Tiefe von 3,5 m einzustufen. Er dient als Freizeitsee, Hochwasserrückhaltebecken, Vogelschutzgebiet und Trinkwassergewinnungsanlage. Die Fischzucht besitzt im Gegensatz zu den zahlreichen Fischteichen im Weißenstädter Becken keine große Bedeutung, da der Wasserstand im Herbst abgesenkt wird.GeschichteBis 1816 gab es an dieser Stelle bereits einen künstlich angelegten Stausee, dessen Entstehung um das Jahr 1346 datiert wird. 1476 wurde er urkundlich im Stadtfreiheitsbrief von Weißenstadt genannt, 1499 im Landbuch der Sechsämter als „Großer Weiher“ mit 150 Tagwerk. Er gehörte dem Landesherren und diente als „Hauptweiher“ der Fischzucht. Das Abfischen erfolgte alle zwei Jahre Ende Oktober, wobei das Leerlaufen eine Woche dauerte. Ein reitender Bote hatte die an der Eger liegenden Orte über den zu erwartenden großen Wasserschwall zu unterrichten.Die beiden Tage des Abfischens wurden durch ein Festessen verschönert, wobei der Hoffischmeister aus Bayreuth im Gefolge höherer Beamter zugegen war. Die Ernte des Fischens, hauptsächlich Karpfen, wurde in Holzfässern nach Bayreuth geschafft; 24 bis 25 Fuhrwerke waren dafür notwendig. Die Bauernschaft der Umgebung wurde zur „Roßfrohn“ herangezogen, die Fuhrwerke waren drei Tage unterwegs. Am 1. Januar 1792 verkaufte Markgraf Carl Alexander die Markgrafschaft Bayreuth und damit auch den Weißenstädter Weiher an seine preußischen Vettern.
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