Westrhauderfehn ist seit der Verwaltungs- und Gebietsreform vom 1. Januar 1973 der größte Ortsteil der neuen Gemeinde Rhauderfehn. Heute hat er 7.160 Einwohner. Er liegt etwa dreizehn Kilometer südöstlich der Kreisstadt Leer in Ostfriesland. Die rund 16,88 km² große Gemarkung wurde auf Erd-Hochmoor-Boden gegründet. Sie ist vom Nachbarort Ostrhauderfehn durch einen schmalen Streifen mit Gley-Boden getrennt.GeschichteDie Emder Kaufleute Johann Friedrich Heydecke und Thomas Stuart, der Stickhauser Amtmann Rudolf von Glan, der Rezeptor Ahlrich Ibelings aus Breinermoor und der Hausmann Wille Janssen gründeten am 10. Juni 1766 den Gesellschaftsverband der Entrepeneure des Rhauderfehns. Am 19. April 1769 erhielt diese Gesellschaft vom preußischen König 1500 Diemat von den Morasten im Overledingerland - Stickhausen zugewiesen, in denen sie die Besiedelung als Fehnkolonie einleiteten.Zunächst war der Hauptzweck der Besiedelung der Torfabbau. Erst später wandte man sich der Urbarmachung des Moores in Kulturland zu. Wie in den anderen ostfriesischen Fehnorten entwickelte sich im 19. Jahrhundert die Schifffahrt zu einem weiteren Erwerbszweig der Fehntjer, neben dem Torfabbau und einer – zumeist bescheidenen – Landwirtschaft. Grundlage dieses Berufsstandes war die selbstständige Abfuhr des Torfes in die Absatzgebiete, in erster Linie die Städte Emden und Leer sowie die Marschen. Seit 1871 bestand in Westrhauderfehn eine Königlich Preußische Navigationsschule. Um die Jahrhundertwende verdrängten Dampfschiffe in wenigen Jahren die Segler aus den Fehnen, deren Schifffahrt damit rapide an Bedeutung verlor. 1918 wurde daraufhin die Navigationsschule geschlossen.
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