linke Gruppe aus dem Eichsfeld und Göttingen
Association Progrès ist ein Zusammenschluss junger Menschen, welcher sich mit den politischen Verhältnissen in Deutschland und speziell im Eichsfeld beschäftigt. Als Hauptaufgabe hat sich die Gruppe das Ziel gesetzt, progressive Positionen zu relevanten Themen zu erarbeiten und strebt darauf hin, linke Jugendarbeit in der Region voranzutreiben und rechte Strukturen aufzudecken. Auf der Basis selbst gesetzter Maßstäbe für eine Gesellschaft, die mehr zu bieten hat als Leistungszwang und die Steigerung der eigenen Verwertbarkeit kritisiert Association Progrès die herrschenden Zustände. Um ihre Positionen zugänglich zu machen, setzt die Gruppe auf Aufklärungsarbeit, Pressemitteilungen und Bildungsveranstaltungen.
Neben der maroden Infrastruktur und den mangelnden Angeboten für Jugendliche, abgesehen von Kirmesveranstaltungen, Alkoholkonsum an der Tanke und gelegentlichen Papstbesuchen, ist vor allem die örtliche Naziszene Gegenstand der Kritik der Gruppe. Wobei der Begriff “Szene” sich mit Einbezug der hunderten rechtsoffenen Stammtischgesprächen, rechten Jugendtreffs und versprengten NPD-Mitglieder*Innen wohl am besten zusammenfassen lässt. Dazwischen marodieren das jährliche Nazi-Festival in Leinefelde, rechte Kundgebungen, rassistische Demonstrationen und seit neuestem auch Bürgerwehren vor sich hin. Anknüpfungspunkte für Kritik und den Willen zur Veränderung finden sich in dieser letzten Hochburg der NPD in Thüringen (woanders haben Die Rechte und der III. Weg derweil Fuß gefasst) also genug. Vor allem die Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt hat das Potenzial für eine starke antifaschistische Jugendkultur.
Neben der sich vor allem auf provinzielle Verhältnisse beziehenden Arbeit versucht die Gruppe auch, sich in größere politische Themen einzumischen. Im Vordergrund steht dabei die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der neuen Rechten. Dabei bildet den Mittelpunkt der Betrachtung das Thema Antisemitismus.
Mit Aufklärungsarbeit zum Thema Kapitalismus wird zeitgleich versucht, dem bürgerlichen Welterklärungsreflex Einhalt zu gebieten, der sich einer Betrachtung der kapitalistischen Zwänge verschließt, sich moralisch oft durch stumpfen Reformismus auszeichnet und über Kritik der Unerträglichkeiten nur besserwisserisch die Nase zu rümpfen weiß.
Kurz: Association Progrès will nicht nur bei einer bloßen Reaktion auf die bestehenden Zustände enden, sondern wenigstens versuchen, diese auch in einem größeren Kontext zu betrachten. Das macht die umgebende alltägliche Tristesse ein Stück mehr angreifbar und vielleicht am Ende auch erträglicher.
Leider ist es zudem notwendig, ein paar Worte über linke Gruppierungen zu verlieren. Aufgrund historischer Erfahrungen vom Nationalbolschewismus der zwanziger und dreißiger Jahre bis hin zu Gruppen der heutigen Zeit ist zu sehen, dass auch die politische Linke nicht stets den Idealen der Aufklärung gerecht wird. Besonders hervorgehoben seien dabei jene, die sich die Vernichtung Israels, des Staates der Überlebenden des Holocaust, auf ihre Fahnen geschrieben haben. Diese kruden Einstellungen lehnt Association Progrès konsequent ab und deswegen kommen solche Gruppierungen auch nicht als Bündnispartner*Innen in Frage.
Stand: Oktober 2015
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