Der Heilige Sand in Worms gilt als ältester in situ erhaltener jüdischer Friedhof Europas. Er dürfte gleichzeitig mit dem Bau der ersten Synagoge in Worms (1034) angelegt worden sein. Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1058/59. Insgesamt umfasst der Friedhof circa zweitausend Gräber. Nachdem 1911 ein neuer jüdischer Friedhof außerhalb der Stadt angelegt wurde, lief die Nutzung des Heiligen Sandes weitgehend aus. Die letzten Bestattungen wurden in den 1930er Jahren durchgeführt.Die nahe dem Eingang gelegenen Grabsteine von Meir von Rothenburg († 1293) und Alexander ben Salomon Wimpfen († 1307) gehören zu den wichtigsten Grabdenkmälern des Friedhofs und sind ein Ziel jüdischer Besucher aus der ganzen Welt. Weitere wichtige Grabsteine liegen vor allem im so genannten „Rabbinental“ und seiner Umgebung; hier finden sich unter anderem die Gräber von Rabbi Nathan ben Isaak († 1333), Rabbi Jakob ben Moses haLevi Molin, genannt MaHaRil, († 1427), Rabbi Meir ben Isaak († 1511) und Elia Loanz, genannt Baal-Schem († 1636).Der Martin-Buber-BlickMartin Buber beschreibt in seinem Gespräch mit dem protestantischen Theologen Karl Ludwig Schmidt am 14. Januar 1933 einen Spaziergang über den Wormser Judenfriedhof, um die fortdauernde Erwählung des Volkes Israel darzustellen:
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