Klosterhügel, Königshalle & Kloster Altenmünster (UNESCO-Welterbe), Museumszentrum, Freilichtlabor Lauresham - verbunden durch die Kulturachse.
Das Welterbe Areal Kloster Lorsch
Genau 1250 Jahre nach der Klostergründung werden 2014 umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen im gesamten Welterbe Areal Kloster Lorsch weitgehend abgeschlossen sein. Damit wird die Anschaulichkeit und Erlebbarkeit der gesamten Anlage entscheidend gesteigert.
Im Mittelpunkt steht der erhabene Klosterhügel mit Königshalle, Kirchenfragment, Klostermauer und einem neu angelegten Kräutergarten. Eine kontemplative, minimalistische Landschaftsarchitektur vermittelt eindrucksvoll das baugeschichtliche Ausmaß der Anlage. Hinzu kommt ein „Wissensspeicher“ in der ehemaligen Zehntscheune, der bedeutende Funde über ein „Archäologisches Schaudepot“ auf besondere Weise zugänglich macht. Im gegenüber gelegenen Museumszentrum wird die geistesgeschichtliche Bedeutung des Ortes begreifbar. In dem neu errichteten, vier Hektar großen karolingischen Herrenhof Lauresham, wird das Thema der Grundherrschaft im Frühmittelalter lebendig und anschaulich präsentiert, was einzigartig in Europa ist.
Klosterhügel (UNESCO-Welterbe)
Auf einer eiszeitlichen Flugsanddüne errichtete man schon wenige Jahre nach Gründung der Abtei 764 eine neue Klosteranlage. Der gesamte Hügel wurde von der vielgliedrigen Klosteranlage genutzt. Neben den drei verbliebenen Gebäuden – Königshalle, Basilikafragment und Klostermauer – deuten heute landschaftsarchitektonische Ergänzungen das Ausmaß der ursprünglichen Anlage an.
Königshalle (UNESCO-Welterbe)
Der architektonische Höhepunkt des UNESCO-Welterbes: Die pittoreske Königshalle mit der weltberühmten bunten Sandsteinfassade ist das besterhaltene Gebäude aus karolingischer Zeit nördlich der Alpen. Obwohl ihr Zweck bis heute ungeklärt, ist ihre Bedeutung unbestritten. Das Obergeschoss (nur mit Führung zugänglich) zeigt teilweise sehr gut erhaltene Wandmalereien aus verschiedenen Jahrhunderten.
Wissensspeicher Zehntscheune
Hier wird das Thema Baugeschichte eindrucksvoll präsentiert: Wo einstmals Getreide und Feldfrüchte lagerten, sehen Sie heute in einem archäologischen Schaudepot die Fundstücke, die man auf dem Klosterhügel barg. Aus diesen Funden kann nicht nur der Reichtum der Abtei abgeleitet werden, sondern auch Details zur wechselvollen Klostergeschichte, dem Handel, dem Handwerk und etwa dem medizinischen Standard. Dies wird hier im Rahmen einer Führung vermittelt.
Kräutergarten zum Lorscher Arzneibuch
Das Lorscher Arzneibuch (2013 ins UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen) steht für den Beginn der modernen Medizin in der westlichen Welt. Der große, neu angelegte Kräutergarten liegt hinter der Zehntscheune. Hier findet man Medizinal- und Heilpflanzen, wie sie im Lorscher Arzneibuch vorkommen.
Museumszentrum MUZ
Das Museumszentrum hat zwei Abteilungen. Ein Teilbereich widmet sich der geistesgeschichtlichen Bedeutung der Lorscher Abtei. Hier werden Details und Hintergründe zum des klösterlichen Scriptorium und der Bibliothek erläutert, die als eine der bedeutendsten ihrer Zeit galt. Beide spielten für die Bildungsreform Karls des Großen eine wichtige Rolle. Außerdem beherbergt das Haus das größte Tabakmuseum Deutschlands. In Lorsch wurde mehr als 300 Jahre Tabak angebaut und verarbeitet. Die Ausstellung ermittelt die wirtschaftliche, soziale, aber auch kulturhistorische Bedeutung und gibt damit ein Beispiel deutscher Industrialisierungsgeschichte.
Pfingstrosengarten
Von der Wildform bis zu hochkultivierten Züchtungen aus der ganzen Welt sind hier Beispiele aus der Familie der Pfingstrose versammelt. Der Lehrgarten widmet sich damit einer bis heute bedeutenden Heilpflanze aus dem Lorscher Arzneibuch.
Besucherinformationszentrum BIZ und museumspädagogisches Zentrum
Im Besucherzentrum BIZ hat die Museumspädagogik ihren Sitz. Neben dem Ticketverkauf und einem Museumsshop ist hier der Startpunkt für die Lauresham-Führungen.
Karolingisches Freilichtlabor "Lauresham"
Wie kann man sich das Leben der einfachen Leute und Gutsherrenfamilien zu Zeiten Karls des Großen vorstellen? Lauresham wurde auf der Grundlage archäologischer Erkenntnisse einem karolingischen Herrenhof nachempfunden. Im täglichen Betrieb wird in den Bereichen Ackerbau, Viehzucht und Handwerk geforscht. Es werden alte Getreidesorten angebaut, mit alten Tierrassen gearbeitet und die Werkzeuge der Zeit genutzt. Bei einem Rundgang erfährt man Interessantes zum Thema Grundherrschaft zur Zeit der Karolinger.
Hinweis: Eröffnung am 14. September 2014
Kloster Altenmünster (UNESCO Welterbe)
Hier war die erste Niederlassung des 764 erbauten Mutterklosters, die aus Platzgründen bald verlassen werden musste. Eine landschaftsarchitektonische Gestaltungen lässt die ehemalige Anlage erahnen.
Kulturachse
Die Kulturachse verbindet das Kloster Altenmünster mit dem Klosterhügel. Später soll dort außer dem bereits bestellten Tabakfeld ein Museum der Kulturlandschaft in der Tabakscheune entstehen. Alte Kulturpflanzen und ein beschilderter Lehrpfad werden den Weg von der Natur- zur Kulturlandschaft vermitteln.
Tabakscheune
Ein eindrucksvolles Zeugnis aus der Zeit des Lorscher Tabakanbaus. Die hohe, schlanke Scheune diente dem Trocknen der Tabakblätter und wurden von Bauern gemeinschaftlich genutzt. Die einzelnen Luftklappen konnten je nach Witterung geöffnet und geschlossen werden.
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