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Zweitälteste Mainzer Fastnachtsgarde.
Das fastnachtliche Treiben war Anfang der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts so bunt ausgelassen, dass es 1837 notwendig wurde, einen ersten geordneten Zug zu bilden den sogenannten "Krähwinkler Landsturm". Im gleichen Jahr wurde auch die erste Garde gegründet, die Mainzer Ranzengarde, damals genannt Mainzer Ranzengardebatallion. 1838 gründeten dann Männer wie Dr. Zitz, Karl Michel, Nicolaus Krieger und Karl Zulehner den Mainzer Carneval Verein (MCV). Es war die Zeit der politischen Überwachung, das freie Wort war verboten, die Zeitungen wurden zensiert, demokratische Bestrebungen jeglicher Art wurden von den Fürsten verboten. Was lag näher, als unter der Tarnung der Narrenmütze die unerträglichen Verhältnisse dieser Zeit anzuprangern und zu verurteilen!
Die Jahre vergingen, 1856 sammelte Karl Dremmel die Mainzer Buben, die Jugend beteiligte sich erstmals an einem Umzug. Das war neu! Aus welchen Gründen auch immer, die Teilnahme von Kindern an einem Umzug war 1843 durch einen Beschluss vom MCV abgelehnt worden. Tatkräftig unterstützt wurde Karl Dremmel von Peter Sonn, der mit ihm ebenso als Begründer der MKG angesehen werden darf.
Neben der MKG marschierten auch die Haubinger mit, die dann 1857 als Garde gegründet wurde. Das Auftreten der "Klepperbuben" fand nicht nur eine weithin große Anerkennung, sondern vertiefte auch die Verbundenheit der gesamten Bevölkerung mit der Fastnacht, waren doch bei über eintausend Mitwirkenden mittelbar jetzt mit dem Zug verbunden.
Bereits Wochen vor dem Umzug klang das Kleppern durch alle Gassen, Jubel und Fröhlichkeit verbreitend bis schließlich, angeführt vom Urnarr Karl Dremmel auf dem "Schockelgaul" die Schnitzelbajassen wohl geordnet und singend den Zug bereicherten und an hervorragender Nr. 3 anführten.
War die Mitgliedschaft in der Garde früher nur Buben gestattet, öffnete sich die Garde im Laufe der Zeit auch dem weiblichen Geschlecht.
Tragen andere Garden in Mainz sehr oft farbenprächtige Uniformen, die meist historischen Vorbildern nachempfunden sind, zeigt sich die Mainzer Klepper-Garde im vierfarbbunten "Schnitzel-Bajazz". Diese Art der Kostüme sind in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht sehr bekannt. Vermutlich hatten Schwarzwald-Flößer, die auf ihren Reisen rheinabwärts immer wieder in Mainz Station machten, diese Kostüme nach Mainz gebracht. In den Anfängen bestand die Uniform aus selbst hergestellten vierfarbigen (rot, weiß, blau und gelben) Papierschnitzeln, die auf die Kleidung aufgenäht wurden. Mittlerweile ersetzte man sie durch Filzstreifen.
Der Name „Klepper-Garde“ hat nichts mit dem Klepper - also einem Pferd - zu tun. Es handelt sich hier um zwei gut zehn Zentimeter lange Holzbrettchen, zwischen den Fingern eingeklemmt. Zusammengeschlagen wurde und somit Geräusche erzeugten. Dieses „Klappern“ nennt man in Mainz eben „kleppern“.
Unser Markenzeichen hatte seinen Ursprung wahrscheinlich ebenfalls in Süddeutschland. Zur Brauchtumspflege findet jedes Jahr ein sogenannter „Klepperwettbewerb“ für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre statt.
Ebenfalls für Kinder und Jugendliche veranstalten wir schon seit 1970 unsere Sitzung "Jugend in die Bütt", die durch die Ausstrahlungen des Zweiten Deutschen Fernsehens bundesweit bekannt wurde.
Zum Abschluss der Kurzinformation sei nur noch festgestellt, dass wohl der bekannteste Klepperbub
Carl Zuckmayer war - und darauf sind wir doch "ein wenig" stolz.
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