Das Museum Wäschefabrik ist ein Museum in der ostwestfälischen Stadt Bielefeld und zeigt die Arbeitsbedingungen in einer Wäschefabrik in der Mitte des 20. Jahrhunderts am Originalschauplatz.GeschichteGeschichte der Wäschefabrik1899 übernahmen Hugo Juhl und Max Helmke das seit 1884 bestehende Bielefelder Leinen- und Wäschegeschäft Fa. M. Dahl nach dem Tod des Firmengründers Moritz Dahl 1899 von dessen Witwe. Sie waren beide führende Angestellte der Firma. Seit 1907 trug die Firma den Namen Vereinigte Wäschefabriken Juhl & Helmke. Auch die Firma M. Dahl (später Dahl & Co.) wurde von Juhl und Helmke weitergeführt. 1911 schied Max Helmke aus der Firma aus; der Firmenname Juhl & Helmke blieb jedoch bestehen. 1912 kaufte Hugo Juhl mithilfe der Mitgift seiner Frau die Grundstücke Viktoriastraße 48 und 50 mit den dahinter liegenden Grundstücken und ließ dort im Hinterhof eine Wäschefabrik mit integriertem Wohnhaus errichten, das gleichzeitig als Wohnung für den jüdischen Fabrikgründer Hugo Juhl und seine Familie diente.In der Blütezeit der Aussteuerproduktion Mitte der 1920er Jahre eröffnete Hugo Juhl in den Häusern Viktoriastraße 65 und Heeper Straße 48 weitere Näh- und Sticksäle. Ende der 1920er Jahre kam infolge der Weltwirtschaftskrise ein großer Einbruch in den Beschäftigtenzahlen, so dass Hugo Juhl 1931 die Produktion wieder auf das ursprüngliche Gebäude konzentrierte. Genäht wurden Bett- und Tischwäsche, Nacht- und Unterwäsche sowie Herrenhemden und Damenblusen.Im März 1938 verkaufte Juhl, der „Arisierung“ vorgreifend, die Wäschefabrik an die Brüder Theodor und Georg Winkel aus Dresden, die dort einen Verlag für katholische Schriften betrieben. Am 10. Juni 1939 starb Hugo Juhl im St. Franziskus-Hospital in Bielefeld an Nieren- und Kreislaufversagen. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof am Haller Weg begraben. Seine Tochter Hanna war mit ihrem Ehgemann Fritz Bender bereits 1933 nach Holland emigriert. Dorthin folgten ihnen nach Hugo Juhls Tod die zweite Tochter Mathilde und die Witwe Klara. Nach dem Einmarsch der deutschen Armee in Holland am 10. Mai 1940 gelang nur Fritz Bender die Flucht in einem Ruderboot nach England. Klara und Mathilde Juhl sowie Hanna Bender mit dem kleinen Töchterchen Marianne nahmen sich am 3. Juli 1940 in Amsterdam das Leben.
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