Das Nikolaitor ist das einzige erhaltene der ehemals fünf Stadttore in Eisenach, Thüringen. Es wurde um 1170 etwa gleichzeitig mit der benachbarten Nikolaikirche erbaut und ist somit das älteste Stadttor Thüringens. Im Mittelalter führte die Handelsstraße Via Regia von Frankfurt am Main nach Krakau durch Eisenach. Am Ausgang des Karlsplatzes zur Bahnhofstraße verließ man durch das Nikolaitor die Stadt in Richtung Osten. Bis 1832 wurde das Stadttor jeden Abend geschlossen.Das Nikolaitor wurde ursprünglich als Torturm errichtet an den sich beiderseits die Eisenacher Stadtmauer mit Wehrgängen anschloss. Um 1307 wurde bei den drei Haupttoren Georgentor, Marientor und Nikolaitor jeweils etwa 50 Meter vor der Wehrmauer ein äußeres Tor vorgesetzt. Der Name Zwinger für diesen Abschnitt hat sich bis in die Gegenwart erhalten. Durch das Vortor war es möglich den Zugang in die Stadt noch sicherer zu gestalten. Um 1815 wurde die Stadtbefestigung Eisenachs Zug um Zug beseitigt, der Nikolai-Torturm blieb auf Wunsch der Bevölkerung erhalten.BaubeschreibungDer Turm hat eine Gesamthöhe von 27,5 m, die Grundfläche beträgt 9,5 × 7 m. Der Turm besitzt eine Torfahrt mit etwa 5 m Breite und knapp 5 m Scheitelhöhe. Über der Torfahrt wurde von den Erbauern ein Gewölbe mit einer Gussöffnung eingefügt, um Angreifer abwehren zu können. Aus statischen Gründen wurde das Bauwerk mit massiven Wänden errichtet, die Mauerstärke im ersten Geschoss beträgt auf der Feldseite (Osten) etwa 1,3 m, auf der Stadtseite (Westen) lediglich 0,8 m und an den beiden Flanken des Turmes je etwa 1,5 m. Im Inneren verblieb daher nur wenig nutzbarer Raum, der durch die erforderlichen Leitern und Trennwände weiter verringert wurde. Die Mauerstärke nimmt in den oberen Stockwerken geringfügig ab. Im ersten Stock betragen die lichten Weiten 5,64 × 5,85 m, Raumhöhe 2,92 m; im zweiten Stock 5,77 × 6,35 m, Raumhöhe 3,25 m; im dritten Stock 6,80 × 6,60 m, Raumhöhe 3,80 m und im vierten Stock 5,80 × 7,15 m, Raumhöhe 5,14 m. Darüber ragt das noch das Dachwerk mit einer Gesamthöhe von 6,25 m auf. Im Dachgeschoss sind mehrere Erker zur Beleuchtung der einstigen Türmerstube vorhanden, denn die nur handbreiten, schlitzartigen Fensteröffnungen waren wegen der Zugluft wohl meist mit Brettern verschlossen.
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