Die St.-Victor-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Gemeindekirche im Westen des Dorfes Victorbur, eines Ortsteils der Gemeinde Südbrookmerland in Ostfriesland. Sie ist nach dem Märtyrer Viktor von Xanten benannt.An Stelle des heute noch existierenden Kirchenbaus gab es mindestens zwei Vorgängerbauten aus Holz. Bis 1250 wurde dann die heutige Backsteinkirche als chorlose Apsidensaalkirche (einfacher Kirchenbau mit halbrundem bzw. halbkreisförmigem Altarraum) im Stil der Romanik errichtet.Schon in den Brookmer Willküren (um 1280) wird der Ort Victoris hove genannt. Der Kirchenbezirk gehörte zu den vier befriedeten Rechtsräumen des Brokmer- und Auricherlandes, innerhalb deren jede Straftat mit einer dreifach hohen Buße belegt war.GeschichteAuf der Kirchwarft gab es mindestens zwei Vorgängerbauten aus Holz, von denen mindestens eine einem Brand zum Opfer fiel. Diese wurden im 11. bis 12. Jahrhundert nacheinander an einem uralten Verkehrsknotenpunkt zwischen dem Brokmerland, dem Emsigerland und Östringen errichtet. Bei Ausgrabungen, die 1965 im Rahmen einer Renovierung vorgenommen wurden, wurden in der Kirche zwei Estrichfußböden der Vorgängerbauten entdeckt, die übereinander lagen. Daneben wurden Kopfbedeckung und Schuhe eines dort beerdigten Mannes sowie Sargdeckel gefunden, die aus dem Mittelalter stammen. In dieser Zeit war der Kirchbezirk St. Victoris-Hofe laut Brokmerbrief einer der vier befriedeten Rechtsräume des Brokmer- und Auricherlandes, innerhalb deren jede Übeltat mit einer dreifach hohen Buße belegt war. Ursprünglich lag der Kirchbezirk etwa einen halben Kilometer von der Bauerschaft entfernt und war von Mauern und Gräben umzogen.
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