Die Kirche St. Walburga in Werl ist ein gotischer Hallenbau aus dem 14. Jahrhundert mit 62 Meter hohem spätromanischem Turm mit barocker welscher Haube. Sie ist aus einheimischem Grünsandstein gebaut. Die Kirche wurde 1892 von Papst Leo XIII. zur Propsteikirche erhoben. Die Gemeinde gehört zum Erzbistum Paderborn. Die Pfarrei war eine der ältesten in der Dekanie Soest im Erzbistum Köln, zu dem sie früher gehörte.Geschichte und ArchitekturErste KircheUnter der Kirche wurden 1967 bei Grabungen Reste eines ottonischen flachgedeckten Apsidensaals mit niedrigen Querarmen gefunden. Der Bau war 29 Meter lang und 9 Meter breit. Er ähnelte in Art und Typ dem Patroklidom in Soest. Für die Zeit und den Ort war die Kirche ungewöhnlich groß. Sicherlich fanden mehr Personen Platz als nur die Familie des Grafen von Werl und seine hier ansässigen Eigenleute. In der Mitte des Schiffes wurden zwei Gräber ergraben. Der Anlage nach sind hier Mitglieder des Werler Grafengeschlechts begraben. Der Bau dieser Kirche erfolgte nach 950, wohl mit der Anlage der Werler Grafenburg. Um 1150 wurde sie aus nicht mehr bekannten Gründen abgerissen. Die Grafen Gottfried und Hermann schenkten die Kirche 1196 dem Prämonstratenserkloster Wedinghausen. Diese Schenkung bestätigte Papst Coelestin II. Das Kloster stellte den Pfarrer und zwei Kapläne, der Abt bezeichnete sich als Archidiakon von Werl. Ein bekannter Pfarrer in dieser Zeit war der Prämonstratenser Bernhard Tütel, ein Vorkämpfer für die Erhaltung des katholischen Glaubens. Sein Grab ist in der Propsteikirche in Werl erhalten.
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