Die Stiftskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Herrenberg und beherrscht durch die Lage am Schlossberghang das Tal weithin. Aufgrund dieser Lage wird sie scherzhaft in Anlehnung einer über ihre Küken wachenden Henne auch „Glucke“ genannt.GeschichteDie Stiftskirche wurde in zwei Bauphasen erbaut. Es ist die erste spätgotische Hallenkirche, die in Württemberg fertiggestellt wurde.Die ursprüngliche Kirche hatte eine gotische Doppelturmfassade. Im Jahre 1749 wurden die beiden Turmspitzen entfernt, die beiden frühgotischen Turmräume zu einem Turmraum zusammengefasst und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt.Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche mit Emporen ausgestattet.Zwischen 1971 und 1982 wurde die Kirche umfassend restauriert und renoviert, um die Kirche zu retten. Schäden waren insbesondere dadurch entstanden, dass das Gebäude auf einem Berg steht, der nicht stabil ist, und sich pro Jahr etwa 1 mm auf die Altstadt zubewegt. Die Kirche wurde in sich stabilisiert. Im Zuge der Renovierung wurden die Emporen aus dem 19. Jahrhundert wieder entfernt.AusstattungFür die Stiftskirche wurden zu Beginn des 16. Jahrhunderts die steingehauene Kanzel und ein bilderreiches Chorgestühl (von Heinrich Schickhardt dem Älteren) geschaffen.Der Herrenberger Altar mit acht Tafelbildern von Jerg Ratgeb entstand in den Jahren 1518 bis 1521 im Auftrag der Brüder vom gemeinsamen Leben als Hochaltar. Die erhaltenen Teile des Retabels wurden 1891 verkauft und befinden sich seit 1924 in der Staatsgalerie Stuttgart. Eine Kopie der Altarretabel ist in der Stiftskirche zu besichtigen.
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