Raus aus dem Alltag. Rein ins THW!
Es ist gar nicht so einfach zu sagen, wann genau der Ortsverband Soest gegründet worden war. Denn die Zeitungsberichte der damaligen Zeit berichten bereits im Jahre 1952 von regen Aufbautätigkeiten in der altehrwürdigen Bördestadt. Aus den Artikeln geht hervor, dass die Herren Bräutigam und Huggershoff mit der Gründung eines THW-Ortsverbandes in Soest beauftragt wurden. Doch gerade die Nachkriegszeit mit ihren alltäglichen Entbehrungen und Unzulänglichkeiten machte eine Ortsverbands-Gründung nicht eben einfach...
So vergingen noch einige Monate, bis der Ortsverband Soest als solcher mit tatendurstigen Helfern und ersten bescheidenen Gerätschaften auf die Beine gestellt war. Er wurde THW-intern fortan als "V 54" geführt, was soviel bedeutete wie der 54. Ortsverband im Landesverband V (Nordrhein-Westfalen). Als endgültiges Gründungsdatum kann jedoch der 07.10.1953 genannt werden. Der Mitbegründer Bräutigam, der wie viele Mitstreiter der ersten Stunde auch schon der Technischen Nothilfe angehörte, wurde zum ersten Ortsbeauftragten ernannt. Bereits ein Jahr später wurde er von Herrn Huggershoff abgelöst. Dieser bekleidete diesen Posten dann bis zum Jahre 1969.
Neben etlichen ehemaligen TN-Angehörigen rekrutierte sich die Stammmannschaft aus Mitarbeitern der Soester Stadtwerke. "Der Vorteil hierbei lag nicht nur in der relativ schnellen Verfügbarkeit der Helfer, sondern auch in ihrer technischen Ausbildung", schilderte der heute 80-jährige Wilhelm Loer, welcher als Elektriker bei den Soester Stadtwerken ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern des Ortsverbandes gehörte. Herr Loer war 30 Jahre im THW Soest aktiv absolvierte hierbei etliche Lehrgänge und war zuletzt als Zugführer im Instandsetzungsdienst tätig.
Bei seinem Besuch des Ortsverbandes im Jubiläumsjahr konnte Herr Loer manche Anekdote aus den Anfängen des Ortsverbandes zum Besten geben:
So waren besonders die Jahre des Aufbaus geprägt von zahlreichen Arbeitseinsätzen. U.a. galt es, die erste Unterkunft in der Thomästraße herzurichten. Diese befand sich gegenüber der Gaststätte Biermann und stellte für heutige Verhältnisse nicht gerade ein Luxusheim dar. Der Anstrich des Gebäudes wurde durch den zur damaligen recht bekannten Soester Kunstmaler Niggemann vorgenommen. In Ermangelung entsprechender - heutzutage in jedem Baumarkt erhältlichen - Fassadenfarbe, wurde diese kurzerhand selbst hergestellt, unter Zuhilfenahme von Heringslake...
Man sieht also schon hier: Die Kunst zu improvisieren gehörte schon immer zu den Tugenden eines echten THW-Helfers!
Bei der Gründung der ersten THW-Ortsverbände standen weder Fahrzeuge, Gerätschaften noch Uniformen bzw. Arbeitsanzüge in ausreichender Zahl zur Verfügung. In vielen Fällen waren neben Hacken, Schaufeln und Leinen die „einachsigen Geländekipper“ die Grundausstattung der Ortsverbände. Bei den Arbeitsanzügen mussten die THW-Angehörigen erstmal auf ihre private Bekleidung zurückgreifen, wie zahlreiche Fotos aus der damaligen Zeit zeigen. Umso stolzer war man, als endlich die ersten Arbeitsanzüge im Ortsverband Soest eintrafen. Jetzt war man nicht nur passend gekleidet für die Übungen und Einsätze, die Helfer gaben nun auch in der Öffentlichkeit ein Bild als Gruppe und als Angehörige einer Hilfsorganisation ab.
Die ausführliche Geschichte des Ortsverbandes Soest ist in einer Chronik anlässlich des 50. Jubiläums 2003 erschienen und im Ortsverband erhältlich.
Auch die Folgejahre waren alles andere als langweilig. Es galt unter anderem den Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht zu bewältigen. Dank einer erfolgreichen Jugendarbeit gab es hierbei aber keine nennenswerten Probleme. So steht auch weiterhin eine motivierte und zudem junge und motovierte Mannschaft allzeit parat.
http://www.thw-soest.de/index.php/imp
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