Der repräsentative Wasserturm wurde 1909 zusammen mit den beiden neuen Lokschuppen durch die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung errichtet und ist das markante Wahrzeichen des Historischen Bahnbetriebswerks Gera.
Gera erlebte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts insbesondere durch die Textilindustrie einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung und teilte sich zu Beginn des 20 Jahrhunderts zusammen mit Krefeld den Titel "Reichste Stadt Deutschlands". Mit dieser Entwicklung konnten die vorhandenen Bahnanlagen nicht mehr Schritt halten. Zudem war Gera Nahtstelle zwischen der Preußischen Staatsbahn und der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn, die in einem harten Konkurrenzkampf zueinander standen. Daher erfolgte kurz nach der Jahrhundertwende durch beide Staatsbahnen eine grundlegende Erweiterung und Modernisierung der Geraer Bahnanlagen.
In diesem Zusammenhang ließ die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung in ihrem Bahnhof (dem heutigen Hauptbahnhof) beiderseits der Eselsbrücke zwei neue Lokomotivschuppen und im Jahr 1907 westlich der Gleisanlagen einen repräsentativen Wasserturm der Bauart „Klönne“ errichten. Welche Bedeutung der Ausbau der Geraer Bahnanlagen für die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung zu dieser Zeit hatte zeigt sich daran, dass der Geraer Wasserturm baugleich zu dem in der Direktionsstadt Erfurt ausgeführt wurde und die preußischen Gleise des Geraer Hauptbahnhofes sogar eine Bahnsteighalle erhielten, über die nicht einmal der Erfurter Hauptbahnhof als Sitz der Direktion verfügte.
Den neuen Wasserturm benötigte man dringend, weil immer mehr und immer größere Dampflokomotiven mit Wasser zu versorgen waren. Der kugelförmige Wasserbehälter hat ein Fassungsvermögen von 500 Kubikmetern (!), womit der Geraer Wasserturm für die damalige Zeit ein geradezu gewaltiges Bauwerk war. Aus diesem Wasserturm wurden über eine Ringleitung die zahlreichen Wasserkräne im Bereich des gesamten Hauptbahnhofs sowie in beiden Teilen des Bahnbetriebswerks versorgt.
Der Wasserturm war bis zum Ende des Einsatzes von Dampflokmotiven durch das Bahnbetriebswerk Gera 1975 in Betrieb und sollte seitdem bereits zweimal abgerissen werden. Dank glücklicher Zufälle und Initiativen Einzelner konnte der Abriss jedes Mal im letzten Moment verhindert werden. Als technisches Denkmal soll der Geraer Wasserturm nun dauerhaft der Nachwelt erhalten bleiben.
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