Die Yavuz-Sultan-Selim-Moschee wurde zwischen 1993 und 1995 im Mannheimer Stadtteil Jungbusch erbaut. Benannt ist sie nach Sultan Selim I., genannt „Yavuz“ (= der „Gestrenge“, der „Grausame“). Bis zur Eröffnung der Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh 2008 war sie die größte Moschee Deutschlands.GeschichteAufgrund des hohen Bedarfs der Wirtschaft an Arbeitern nahm Mannheim ab Mitte der 1950er viele Gastarbeiter auf. Zunächst kamen zahlreiche Italiener, nach dem Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei 1961 auch viele Türken und damit erstmals eine nennenswerte Zahl an Muslimen. Der Islamische Bund Mannheim betrieb ab 1972 einen Gebetssaal in einem Hinterhof im Quadrat G7, 18 in der westlichen Unterstadt der Innenstadt.Nachdem der Bezirk 1984 von der Stadt Mannheim zu einem Sanierungsgebiet erklärt wurde und es an Feiertagen aufgrund lauter Gebetsrufe und mangelnden Parkplätzen zu Konflikten mit der Nachbarschaft kam, wurde nach einem neuen Standort gesucht. Aus der Einsicht geboren, dass das Bild des nach einiger Zeit in sein Heimatland zurückkehrenden „Gastarbeiters“ nicht mehr der Realität entsprach, entstand der Wunsch nach dem Bau einer repräsentativen Moschee. 1989 stellte die Stadt ein Trümmergrundstück im nahegelegenen Stadtteil Jungbusch gegenüber der westlichen Unterstadt zur Verfügung, das seit dem Zweiten Weltkrieg brach lag. Der Standort führte zu teilweise hitzigen Diskussionen, weil die beiden Stadtviertel mit den höchsten Migrantenanteil in Mannheim haben und eine Verstärkung der Ghetto-Bildung befürchtet wurde.
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