Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) ist Dachorganisation von derzeit 33 muslimischen Dachorganisationen. Weiteres: http://zentralrat.de/2594
Der ZMD, vormals als "Islamischer Arbeitskreis" wurde 1987 gegründet und umfasst heute neben Zivilorgansiationen rund 300 Moscheegemeinden. Die Zusammensetzung des ZMD bildet die ganze Vielfalt der Muslime in Deutschland ab. So sind im ZMD Türken, Araber, Deutsche, Albaner, Iraner, Bosnier u. v. a. m. sowie Sunniten und Schiiten integriert, was sich auch im theologischen Sinne niederschlägt.
Wir betrachten uns als Teil dieses Landes und seiner Gesellschaft. Wir sind hier beheimatet. Die Integration des Islam und der Muslime in die deutsche Staatsordnung und die Gesellschaft ist eine unserer größten Herausforderungen und Anliegen.
Unsere wichtigste Aufgabe ist es, das muslimische Leben und die islamische Spiritualität in Deutschland zu fördern und den Muslimen die Ausübung ihrer Religion zu ermöglichen und zu erleichtern. Dazu gehören die Berechnung der Gebetszeiten und des islamischen Kalenders einschließlich des Festtagskalenders, das Aufstellen von Regeln für das islamische Schlachten, die Errichtung islamischer Friedhöfe und Begräbnisstätten und die Verbesserung des Koranunterrichts in den Gemeinden, Aufklärungsarbeit in Sachen Sicherheit und Terrorismus.
Dort, wo die Gemeinden als einzelne überfordert sind, übernehmen wir wesentliche Aufgaben, wie zum Beispiel bei der Erstellung von Lehrplänen für den islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen und die Entwicklung der Didaktik und Unterrichtsmaterialen. Außerdem beraten wir Gemeinde und Einzelpersonen in theologischen Fragen und helfen den Muslimen seelsorgerisch. Wir kümmern uns um die Gefängnisseelsorge. Besonders am Herzen liegt uns die Familien-, Frauen- und Elternberatung. Deshalb engagieren wir uns bei der Errichtung und dem Betrieb von Kindertagesstätten bzw. Kindergärten und arbeiten in entsprechenden öffentlichen Gremien mit.
Selbstverständlich sind wir auch Dialog- und Ansprechpartner für die Politik und die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen – insbesondere für die Religionsgemeinschaften. Seit nunmehr Jahrzehnten sind wir im christlichen und jüdischem Dialog aktiv.
Der ZMD ist Kooperationspartner vieler staatlicher Stellen, Ministerien und zivilgesellschaftlicher Organisationen und Initiativen.
Schließlich ist hier auf unsere jahrzehnte lange und erfolgreiche Informations-und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Portal „islam.de“ an Spitzen hinzuweisen
Als Teil des deutschen Volkes bzw. der Wohnbevölkerung in Deutschland fühlen wir uns allen Problemen der Gesamtgesellschaft gegenüber verpflichtet.
Unsere Bildungsarbeit richtet sich neben einer allseitigen islamischen Bildung und Allgemeinbildung auch darauf, selbstverantwortliche und mündige Muslimas und Muslime zu fördern und heranzubilden.
Darüber hinaus fördern wir den Zusammenhalt und die Solidarität unter den Muslimen und bilden so eine Gemeinschaft im weitesten Sinne. Der ZMD sind immer der Einheit der Muslime verpflichtet und sind nun auch Gründungsmitglied des Koordinationsrates der Muslime (KRM).
Wir achten darauf, dass wir sowohl von ausländischen Regierungen als auch von irgendwelchen Ideologen und Bewegungen unabhängig bleiben und auch nicht von irgendwelchen Interessengruppen und Parteien vereinnahmt werden. Die Finanzierung des ZMD beruht denn auch auf Mitgliedsbeiträgen und privaten Spenden.
Unser Verhältnis zu Staat und Gesellschaft haben wir im Jahre 2002 in unserer Islamischen Charta erklärt. Sie ist Angebot und Verpflichtung unserem Staat und unserer Gesellschaft gegenüber. Dort, wo uns Gott ingestellt hat, sind wir verpflichtet, unser Bestes und zum Wohle aller zu geben. Die gute Tat und das bessere Beispiel lehren mehr als tausend Worte. Unsere Islamische Charta hat sich in der Geschichte des ZMD auch in der Tat bewährt. Der ZMD bietet mit Wort und Tat die Gewähr der Rechtstreue.
Darüber hinaus will der ZMD, ohne den Islam zu verbiegen, „ein zeitgenössisches Verständnis der islamischen Quellen, welches dem Hintergrund der neuzeitlichen Lebensproblematik und der Herausbildung einer eigenen muslimischen Identität in Europa Rechnung trägt“, erreichen (siehe Islamische Charta des ZMD §15). Das wäre dann auch der nachhaltigste Beitrag der Muslime in Deutschland und Deutschland selbst zum Dialog unter den Religionen und den Frieden in der Welt.
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