Die Zionskirche befindet sich im Herzen Berlins und gehört als einer von drei Gottesdienststandorten zur Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg.
Die Kirche steht auf dem höchsten natürlichen Punkt Berlins, dem alten Weinberg. Möglicherweise war dies einer der Gründe, warum der Berg Zion ("Der Ort, wo Gott wohnt") in Jerusalem zum Namensgeber der Kirche und der Gemeinde wurde. Die städtebauliche Funktion auf einem fünfeckigen Platz im Schnittpunkt dreier Straßen. war für den Architekten Orth so bedeutsam, dass er die übliche Anlage des Chores nach Osten (Ostung) nicht durchführte. Der 67 Meter hohe Turm steht genau im Schnittpunkt von Zionskirch- und Griebenowstraße und diente durch seine Höhe auch als Orientierungs- und Aussichtspunkt. Orth entwarf einen Backstein-Terrakotten-Bau im Stil des Berliner Historismus. Romanischer Stil wurde mit Gotischen Elementen verknüpft. Beide Formen galten als "nationaler Stil". Denn der Bau sollte ja nicht nur ein Ort der Ruhe und inneren Sammlung, sondern als steingewordener Dank des Kaisers auch ein "Patriotisches Monument" sein.
Besondere Bedeutung erlangte die Kirche durch einen ihrer Pastoren: Dietrich Bonhoeffer. 1931/32 arbeitete der bedeutende evangelische Theologe in der Gemeinde.
Bonhoeffer war zu dieser Zeit Stadtsynodalvikar und übernahm den Gemeindedienst in der damals im Wedding gelegenen Gemeinde, die durch Tod und Krankheit zweier Pfarrer in personellen Notstand geraten war. Neben der Unterrichtstätigkeit hielt er Predigtgottesdienste und Taufen.
Dietrich Bonhoeffer, 25jährig, hochgebildet, weitgereist, übernahm eine außer Kontrolle geratene Konfirmandenklasse von 50 Jungen, meist Kinder von arbeitslosen Vätern. Um den Alltag der Jungen zu begleiten, mietete er in der Oderberger Straße 61 ein Zimmer. Die Klasse wurde am 13. März 1932 konfirmiert, viele von ihnen in Anzügen, deren Stoff Bonhoeffer gestiftet hatte.
Er wurde im April 1943wegen Widerstands gegen das Nazi-Regime inhaftiert. Nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 verschärfte sich die Haft. Kurz vor Kriegsende, am 9. April 1945 wurden Bonhoeffer und seine Freunde im KZ Flossenbürg hingerichtet.
Auch in der DDR-Geschichte der Zionsgemeinde lässt sich ein Faden des Widerstands aufnehmen, gründete sich doch in den Kellerräumen des damaligen Pfarrhauses in der Griebenowstr. die sogenannte Umweltbiliothek. Dieser Informationsort, den der "Umwelt- und Friedenskreis der Zionsgemeinde" ins Leben gerufen hatte, bot einerseits eine wachsende Sammlung an West- und Oppositionsliteratur, andererseits wurde die "UB-Galerie" zu einem Auftrittsort für staatlich verleumdete Künstler*innen und war mit ihrem Café ein Treffpunkt für offene Kommunikation und Vernetzung.
Mit der Zeit wurde in den Kellerräumen auch eine Druckerei eingerichtet, sodass die meisten der Flugblätter bis zu Wende auf diesen Wachsmatrizen entstanden.
Am 25. November 1987 durchsuchte die StaSi in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Räume der Umweltbibliothek und nahm einige der Akteur*innen fest. Die anschließenden Mahn- und Protestwachen in und um Zion fanden landesweit Resonanz und dienten mitunter als Katalysator auf dem Weg zur Friedlichen Revolution.
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