Das Haus Zum Riesen in Miltenberg (Unterfranken) ist nach eigenen Angaben eines der ältesten Gasthäuser Deutschlands und wird als so genannte Fürstenherberge tituliert.GeschichteDie erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1158. Sie bezog sich jedoch nicht auf den jetzigen Renaissance-Fachwerkbau. Die erste erhaltene Urkunde stammt aus einem Gerichtsbuch von 1411. Darin wird Conrad Trestram als Wirt genannt, der wahrscheinlich auch den gotischen Vorgängerbau errichtete, dessen Reste noch im heutigen Gebäude erhalten sind.1589 wurden dem aus Schwäbisch Hall stammenden Besitzer des Riesen, Jost Virnhaber, 100 Eichenstämme zu Um- und Ausbau des Gebäudes durch den Stadtrat bewilligt. Der Fachwerkaufbau, der noch heute nahezu genauso erhalten ist, wurde vom Zimmermann Jakob Stoer 1590 errichtet.Der Brauerstern am Wirtshausschild weist darauf hin, dass der Riesen seit dem 19. Jahrhundert ein Braurecht besaß.Vermutlich aufgrund von Neid über den wirtschaftlichen Erfolg des Gasthofes wurde 1627 der Gastwirt Lorenz Beck der Hexerei bezichtigt und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Dasselbe Schicksal ereilte 1629 auch den Vorgänger Becks, Benedikt Stumpf, sowie dessen Frau.Becks Tochter heiratete 1643 Leonhard Allemann, in dessen Familie der Riese bis 1732 blieb. Bis 1898, als der Hotelier Paul Hülbig den Gasthof übernahm, wechselten häufig die Besitzer. Hülbig leitete den Gasthof bis 1920, bis ihn dann sein Sohn Oskar übernahm. Als Oskar Hülbig 1948 starb, war seine Frau Lina bis zum Abschluss der Hoteliersausbildung ihres gemeinsamen Sohnes Wolfgang Gastwirtin.
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