Dies ist die FB-Seite der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam. Wir informieren Sie über Veranstaltungen, Neuigkeiten und pädag. Angebote.
In der Potsdamer Leistikowstraße 1 befand sich von August 1945 bis zur Auflösung des KGB 1991 das zentrale Untersuchungsgefängnis der sowjetischen militärischen Spionageabwehr. Es gibt kaum eine zweite Haftanstalt, die in so beklemmender Authentizität erhalten blieb wie das zum Gefängnis umgebaute ehemalige Pfarrhaus des Evangelisch-Kirchlichen Hilfsvereins.
Noch heute zeugen erhaltene Haftzellen mit originalen Holzpritschen, Karzer, zugemauerte Durchgänge und Fenster, massive Vergitterungen und Sichtblenden sowie die Reste der Sperranlagen und Fundamente der Freigangzellen von der einstigen Nutzung.
An den Zellenwänden sind zahlreiche Inschriften erhalten, die eindrücklich Entrechtung und Isolation der Häftlinge spiegeln. Die Geschichte des Gebäudes und der damit verbundenen Häftlingsschicksale stehen im Mittelpunkt der ständigen Ausstellung. Wie viele Menschen der Geheimdienst am Ort gefangen hielt, ist nicht bekannt. Ein elektronisches Haftbuch dokumentiert Hunderte Namen.
Das Gefängnisareal befand sich im Kernbereich eines der wichtigsten sowjetischen Geheimdienststandorte in Deutschland, dem „Militärstädtchen Nr. 7“. Ein 2,5 km langer Geschichtspfad informiert an 14 Punkten über die Geschichte und Funktion historischer Gebäude, baulicher Relikte und Spuren in diesem Gebiet. Ein maßstabsgetreues Bronzemodell im Innenhof der Gedenkstätte gibt einen Überblick über die Topographie des Geländes.
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