Die Tiefburg, auch Burg Handschuhsheim genannt, ist die Ruine einer mittelalterlichen Wasserburg im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim im nordwestlichen Baden-Württemberg.LageDie Burg liegt als Tiefburg nordwestlich des ehemaligen Dorfkerns von Handschuhsheim. Die Burg war einst von einem vom Mühlbach gespeisten Wassergraben umgeben. An der Nordostecke der Anlage ist noch der vermauerte Zufluss zum Graben sichtbar. Der Verbindungskanal wurde nach seiner Trockenlegung als Zugang zum benachbarten Gutshof genutzt. Die Ummauerung der Gesamtanlage hat sich fragmentarisch in den umliegenden Grundstücken erhalten.GeschichteDer älteste Herrensitz in Handschuhsheim befand sich vermutlich auf einem westlichen Vorsprung des Heiligenbergs im Gewann Bürgel. Gemäß alter Überlieferungen sollen sich dort einst noch Gewölbe und Mauern einer Burg befunden haben. Ob es diese Burg überhaupt gab und wann sie aufgegeben wurde, ist genauso wenig bekannt wie der Ursprung der Tiefburg. Letztere hat jedoch spätestens im 13. Jahrhundert bestanden. Aus Überlieferungen des 13. und 14. Jahrhunderts geht hervor, dass sie eine Wasserburg war, umgeben von einem 12 Meter breiten Wassergraben, gespeist aus dem Mühlbach.Das Geviert der Wehrmauern sowie die Tonnengewölbe der Keller stammen noch aus dem hohen Mittelalter, während der Rest der Gesamtanlage Merkmale der Renaissance aufweist, was auf einen größeren Umbau der Burg in der Zeit zwischen 1500 und 1600 schließen lässt. Die an den Balkonbrüstungen der Außenmauern sichtbaren Wappen von 1544 datieren diesen Umbau näher.
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