Förderverein zur Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung der Wasserräder und Windmühlentürme in Bad Nauheim
Von 1747 bis 1824, drehten sich die mit Segeltuch bespannten Windmühlenflügel an den Türmen der Nauheimer Saline und übertrugen ihre Energie auf die Solepumpen. Im Herbst 1824 wurden bei einem Orkan die Flügel und die Turmkappen an beiden Türmen zerstört. Die Kuppel des Windmühlenturmes an der „Langen Wand“ ersetzte man durch einen 6,30 Meter hohen Fachwerkbau mit Schieferdach. Heute hat der Turm eine Höhe von 26,6 Metern. Der Windmühlenturm an der Langen Wand gehört heute zu den technischen Denkmälern höchsten Ranges. Glücklicherweise blieben im Turm noch zahlreiche Reste der Originaltechnik auch nach der Stilllegung des Windkraftbetriebes erhalten. Dazu gehört u. a. der im Zuge der Untersuchung teilweise freigelegte Drehkranz, auf dem die Mühlenkappe mit den Flügeln gegen den Wind gedreht wurde.
Ein Teil der Pumpen wurde über Feldgestänge vom 900m entfernt stehenden Schwalheimer Wasserrad angetrieben.
Teile davon, wie ein gewaltiger hölzerner Balancier und zwei stehende Pumpen gehören noch zur Original-Ausstattung aus der Zeit des Windbetriebs. Ein weiterer, heute noch im Unterbau stehender Pumpenstock bekam die Sole vom nicht weit entfernten Ludwigsbrunnen zugeleitet und wurde alleine durch die Windkraft angetrieben.
Die Kraftübertragung von den Windmühlenflügeln zu den Pumpen geschah durch die in der Kappe liegende Flügelwelle und ein Kammradgetriebe auf eine senkrecht im Turm stehende "Königswelle" und von dort aus auf eine liegende Kurbelwelle. Die Lagerung dieser beiden Wellenteile ist im Balkenwerk des oberen Turmteils noch deutlich erkennbar. Die Kurbelwelle trieb an einem Ende direkt über eine Kuppelstange den heute noch darunter stehenden einzelnen Pumpenstock an. Als Bauwerk bildeten die beiden Gradierwerke Nr. IV und Nr.V ursprünglich mit dem Windmühlenturm eine konstruktive Einheit.
Zum Bedienen der Windmühlenflügel führte ursprünglich eine hölzerne Galerie um den Turm, die zu großen Teilen auf dem Balkenwerk der Gradierbauten verankert war.
Die Gradierwerke mit ihren technischen Anlagen sind neben dem Sprudelhof als die geschichtlichen Höhepunkte der Bad Nauheimer Stadtentwicklung anzusehen. Diese besondere Bedeutung der historischen technischen Anlagen legitimiert die funktionsfähige Wiederherstellung der Windmühle als Quellen und Zeugnisse menschlicher Geschichte und Entwicklung bei der Bewältigung komplexer technischer Aufgaben bei der Salzgewinnung im 18. und 19. Jahrhundert.
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