Das Ekhof-Theater ist eines der ältesten Barocktheater mit einer noch immer funktionstüchtigen Bühnenmaschinerie aus dem 17. Jahrhundert.
Das Ekhof-Theater (1681-1687)
Das Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein ist ein einzigartiges Denkmal der Theatergeschichte und die Wiege der Theaterkultur der Neuzeit. Es gilt als das in seiner originalen hölzernen Bühnentechnik am vollständigsten Erhaltene des 17. Jahrhunderts. Besuchen Sie auch die Ausstellung zur Geschichte des Theaters "Barocke Zauberbühne".
Das Besondere
Das barocke deutsche Singe-Spiel sowie die französische und italienische Oper waren sehr aufwendig und effektvoll gestaltet. Sie erforderten einen professionellen Bühnenaufbau. So entstand unter Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1646-1691) in mehreren Bauphasen von 1681-1687 eine Kulissenbühne mit Schnellverwandlung, die einen raschen Bühnenbildwechsel ermöglichte. Mitte des 17. Jahrhunderts in Italien erfunden, sollte dieser Typ über zweihundert Jahre lang die Bühnentechnik des europäischen Theaters prägen. Solche Maschinen sind aufgrund ihrer hölzernen Substanz nur noch ganz selten erhalten geblieben, die Gothaer ist die Älteste bekannte der Welt.
Die Bühnenmaschine
Die Kulissenflügel auf der linken und rechten Seite der Szene stehen in sogenannten Kulissenwagen, die sich unter der Bühne befinden. Damit können die Kulissen entlang der Schlitze im Bühnenboden, den "Freifahrten", aus dem Blickfeld der Zuschauer hinaus und wieder herein gefahren werden.
Jeweils drei Kulissenflügel stehen direkt hintereinander und ermöglichen so drei aufeinanderfolgende Wechsel des Bühnenbildes. Damit zum Erstaunen der Zuschauer die Kulissen, der Rückprospekt und die die Bühne nach oben abschließenden "Soffitten" gleichzeitig verwandelt werden können, sind alle Teile mit einem ausgeklügelten System von Seilen und Wellbäumen untereinander verbunden. Innerhalb von Sekunden kann ein komplettes Bühnenbild ausgewechselt werden. Effektmaschinen wie Flugwerke, Versenkungen, Donnerschacht und Windmaschine ergänzen das barocke Theatervergnügen.
Conrad Ekhof und sein Theater
Bedeutsam für die Geschichte des deutschen Theaters ist das Jahr 1775. In diesem Jahr gründete Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg hier das erste stehende deutsche Hoftheater - ein Schauspielensemble, das im Dienst des Herzogs stand und ausschließlich das Schlosstheater bespielte. Jetzt öffneten sich die Pforten des Theaters auch für das zahlende Bürgertum der Stadt. Die Direktion hatte der seit 1774 am Gothaer Hof gastierende Schauspieler Conrad Ekhof (1720-1778), der „Vater der deutschen Schauspielkunst“ inne. Auch in anderer Hinsicht wurde am Gothaer Hof Theatergeschichte geschrieben: 1774/75 "erfand" der Gothaer Hofkomponist Georg Anton Benda (1722-1795) mit "Ariadne auf Naxos" den danach weit verbreiteten Musiktheaterstil des Melodrams.
Drei Jahre lang, von 1775 bis 1778, bildete das Hoftheater einen Mittelpunkt des deutschen Theaterlebens. In Erinnerung an diese Blütezeit des Theaters ist der Zuschauerraum in der Farbfassung von 1775 zu sehen.
Das Ekhof-Festival
Seit 1969 wird das Gothaer Schloßtheater wieder regelmäßig bespielt. Das Ekhof-Festival, das jedes Jahr während der Sommermonate stattfindet, entdeckt unbekannte, aber qualitätvolle Werke des 18. Jahrhunderts für unsere Zeit wieder. Die Stücke werden in historischen Inszenierungen mit passendem Bühnenbild und Kostümen präsentiert. Bei nur 165 Plätzen ist ein intimes Theatererlebnis mit spektakulären barocken Effekten gewährleistet.
Das Theater ist außerhalb der Veranstaltungen des Festivals ganzjährig im Rahmen des Schlossrundganges als Theatermuseum zu besichtigen. Eintrittskarten erhalten Sie an der Hauptkasse.
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