Haus Lotter ist eines der ältesten Winzerhäuser der Lößnitz, es steht im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz in der Winzerstraße 83 (der historischen Hausgaß). Es ist benannt nach dem Uhrmacher Alfred Lotter, der sich 1925/26 unter Beratung durch den Landesverein Sächsischer Heimatschutz dort seine Werkstatt einrichtete und betrieb.BeschreibungDas heute denkmalgeschützte Fachwerkhaus, als charakteristisches Beispiel seiner Art auch im Dehio aufgeführt, gliedert sich in drei aneinandergesetzte Baukörper unter einem gemeinsamen Walmdach. Dieses war ursprünglich mit Holzschindeln gedeckt, die heute durch Biberschwänze ersetzt sind. Der östliche, an der Toreinfahrt liegende, Bau wurde etwa 1580 erbaut, er ist auf der Karte von Matthias Oeder zur Ersten Kursächsischen Landesaufnahme verzeichnet. Er hat durch beide Geschosse gehende Ständer, Fachwerk im Erdgeschoss jedoch nur auf der Straßenseite.Die beiden folgenden, jüngeren Bauabschnitte sind durch einen Knick in der Grundrisslinie zu erkennen. Der mittlere Gebäudeteil wurde durch dendrochronologische Untersuchung der Balken auf das Fälljahr der Bäume 1614 festgelegt, er zeigt typische Ständerverbindungen im Bund von Fuß- und Kopfstreben, während im linken älteren Teil nur Fußstreben und im jüngeren rechten Teil nur Kopfstreben zu sehen sind. Der daran anschließende jüngste Teil kam wohl um das Jahr 1700 hinzu. Bemalungsreste unter anderem im Winzersaal, dem über die gesamte Hausbreite gehenden Festsaal im Obergeschoss, lassen sich auf die Jahre 1650 (nach dem Waffenstillstand von Kötzschenbroda) beziehungsweise 1710 eingrenzen.
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