Das Martinstor in der Kaiser-Joseph-Straße ist im Vergleich zum Schwabentor der ältere der beiden noch erhaltenen Tortürme der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Freiburg im Breisgau.GeschichteDurch dendrochronologische Untersuchungen der Holzbalken auf das Jahr 1202 datiert, wurde das Tor als „Porta Sancti Martini“ 1238 erstmals urkundlich erwähnt. Die Grundfläche beträgt 10 auf 11 Meter. Die Mauerstärke nach Süden beträgt unten 3,10 m und im Obergeschoss 2,70 m; die Seitenmauern sind etwas schwächer. Das Martinstor war früher bündig in die Stadtmauer eingefügt und mit dem Wehrgang hinter den Zinnen der Mauerkrone verbunden. An der Ostseite des Martinstors ist diese ehemalige Öffnung in einigen Metern Höhe zu erkennen.Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrfach umgebaut; zeitweilig diente es auch als Gefängnis, von dessen Insassen man sagte, man habe ihnen „den Martinsmantel umgehängt“.Seit dem 17. Jahrhundert war die Stadtseite mit einem Bildnis des Hl. Martin geschmückt. Die Verbindung zu den Vorstädten verlor das Martinstor in dieser Zeit durch den Festungsbau und die Einebnung der Vorstädte durch Sébastien Le Prestre de Vauban. Nun diente die Salzstraße als Zufahrt aus dem Höllental.Das Martinsbildnis wurde mehrmals erneuert, zuletzt 1851 von Wilhelm Dürr. 1968/69 wurde es entfernt. Bisher konnte der Freiburger Stadtrat sich nicht für eine neue Darstellung entscheiden, so dass über einer noch vorhandenen Schrifttafel zum Gedenken an die Kämpfe der Freiburger Bürgerwehr gegen französische Revolutionstruppen eine leere Fläche zu sehen ist.
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