Das Schloss Biebrich war die barocke Residenz der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau am Rheinufer in Biebrich (1926 eingemeindet nach Wiesbaden).Das Gebäude entstand nicht nach einem einheitlichen Entwurf, sondern wurde zwischen 1700 und 1750 immer wieder erweitert, bis sich schließlich aus einem Gartenhäuschen eine dreiflügelige Anlage entwickelt hatte. Als solche zählt sie heute zu den bedeutendsten Barockschlössern am Rhein. Auf der vom Rhein abgewandten Seite breitet sich der weitläufige Schlosspark aus, in dem alljährlich an Pfingsten ein bekanntes Reitturnier stattfindet. Im Schloss ist unter anderem das Hessische Landesamt für Denkmalpflege untergebracht. Daneben dient es Repräsentationszwecken der Hessischen Landesregierung.BaugeschichteAusbau zum Lustschloss unter Fürst Georg August (1700 bis 1721)Obwohl das Schloss Biebrich heute ein einheitliches Erscheinungsbild hat, entstand der Bau nicht nach einem Gesamtplan. Vielmehr entstand durch eine komplizierte Baugeschichte die heutige Schlossanlage.Georg August Samuel von Nassau-Idstein (* 1665) war gerade zwölf Jahre alt, als sein Vater starb. Da er noch nicht volljährig war, wurden zunächst zwei Vormunde mit der Regierung beauftragt. Georg August nutzte diese Zeit unter anderem durch Studien in Gießen, Straßburg und Paris. Dabei lernte er auch verschiedene Höfe kennen, wobei ihn Schloss Versailles besonders beeindruckte. 1684 wurde er Graf und 1688 vom Kaiser aufgrund seiner Teilnahme an der Befreiung Wiens nach der türkischen Belagerung und nach Zahlung einer großen Geldsumme in den Fürstenstand erhoben.
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