Die ehemalige Augustiner-Chorherrenstiftskirche St. Moritz (Sankt Moritz) ist eine spätgotische Hallenkirche in der südwestlichen Ecke der Altstadt von Halle (Saale) mit einer bedeutsamen Orgel und spätgotischen Steinskulpturen. Sie befindet sich seit einigen Jahren in einem sanierungsbedürftigen Zustand.BaugeschichteDie Kirche wurde an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus ab 1388 errichtet. Der Bau erfolgte in Abschnitten, zunächst mit dem östlichen Teil, als die Vorgängerkirche noch stand. Baumeister war anfangs Conrad von Einbeck. Nach ihm wirkten an der Kirche u. a. Hans Brochstete und Nickel Hoffmann. Der Abschluss war im westlichen Teil mit einem Turmpaar geplant, das aber nie zur Ausführung kam. Der stattdessen im letzten Bauabschnitt des Langhauses (1453−1510) vorgesehene Westturm erreichte nur die Höhe der Außenmauern. 1557 fand der Innenausbau weitgehend seinen Abschluss. Das Langhaus ist von zwei Bauabschnitten geprägt. Die 1388 begonnene ältere Ostseite zeichnet sich durch einen bemerkenswert plastisch-dekorativen Baustil aus. Die im 15. Jahrhundert begonnene Westhälfte ist wesentlich schlichter, was auf die gesunkene Finanzkraft der Bauherren (Augustiner-Chorherren und Pfännerschaft) zurückzuführen ist. 1694 bis 1697 erhielt die Kirche einen barocken Kirchturm, der aber 1789 nach einem Teileinsturz wieder abgetragen wurde. Der heutige niedrige Turmaufsatz entstand zwischen 1801 und 1803, Stiftsgebäude und Kreuzgang brach man von 1806 bis 1808 ab. In der Folgezeit gab es immer wieder Sanierungsmaßnahmen (1838−1841, 1910−1916, 1956−1958, 1972−1978).
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